Dienstag, 2. November 2010

Homecoming Week

Weil ich gerade in der Bibliothek war, um eine Liste spanischer Vokabeln auszudrucken. Dort saßen ziemlich viele Football-Spieler gemeinsam am Tisch, um zu lernen. Ich dachte mir schon, wann denn diese Leute überhaupt lernen, weil ich meine Mitbewohner nie lernen sehe. Die meiste Zeit, wenn sie mal im Apartment sind, spielen sie Videospiele, sehen fern oder sind einfach nur laut. „Whuhhhh!“, „Yeaahhhh!“ oda „Take this, Fucker!“. Vorgestern war eine Ausnahme, denn alle Mitbewhoner bis auf einen waren außer Haus. Der eine Mitbewohner arbeitete mit einem Kollegen an einem Paper, bei laut aufgedrehtem Fernseher. Ich könnte keinesfalls so lernen, ich brauche Ruhe und absolute Stille, um mich überhaupt einmal konzentrieren zu können. Deshalb gehen die meisten Studenten gerne in die Bibliothek, um zu lernen oder Hausübungen zu machen. Sobald aber ein Rudel von Football-Spielern in die Bibliothek kommen, ist es aus mit der Ruhe. Wenn sie zusammen sind, dann ist es einfach laut und ich kann mir nicht vorstellen dass dann beim Lernen was weiter geht. Andererseits genieße ich die Ruhe hier im Apartment, wenn meine Mitbewohner lernen gehen müssen. Ja, müssen, denn als Football-Spieler musst du nicht nur regelmäßig zum Training kommen, sondern du musst auch für gewisse Zeiten in der Bibliothek sein, um zu büffeln. Macht Sinn.


Glücklicherweise hat es sich ergeben, dass ein Mitbewohner aus dem Apartment von Bjorn und Anton auszog, somit konnte ich einziehen. Der Auszug aus meinem alten Zimmer auf der Nordseite des Rimview Komplexes ging ziemlich schnell von der Hand. Ich mochte meine alten Mitbewohner, allesamt Football-Spieler, sie ärgerten mich nicht oder dergleichen, ich hatte mit denen jedoch so gut wie nichts gemeinsam. Dafür um so mehr mit Bjorn und Anton, die ebenfalls im Ski Team sind und zu meinen engeren Freunden hier zählen. Nach dem überraschenden Auszug besuchte ich noch meine alten Mitbewohner und trank eine Runde Schnaps zum Abschied. Ich bin mit diesem Umzug überglücklich, habe nun ein Zimmer auf der Südseite von Rimview, friere also nicht mehr ständig. Meine neuen Mitbewohner Bjorn, Anton und Dave sind super. Ein Franzose, ein Schwede, ein Österreicher und ein Amerikaner. Klingt schon fast wie der Anfang von einem Witz. ;) Wir haben mal davon geredet das Wohnzimmer mit unseren Nationalfahnen zu dekorieren, was wir auch gemacht haben. (siehe Foto).


Eine Maus fraß sich durch die Wand in Anton's Zimmer. Wir verbrachten Tage, um diese Maus zu fangen, kauften uns Mausefallen, schmierten Erdnussbutter als Köder darauf und stellten sie im ganzen Apartment auf. Zusätzlich noch klebrige Flächen, die man in die Ecke einer Wand stellt, denn Mäuse laufen instinktiv entlang der Wände. Nach 4 Tagen konnten wir die Maus endlich fangen.







Letztes Wochenende war mein erstes, richtig typisch-amerikanisches Halloween. Jedoch war dieses Halloween nicht viel anders als ich es bei uns in Österreich gewohnt bin. Also es war nicht eine über-drüber Sache. Die Häuser waren nicht sonderlich dekoriert, gerade mal ein paar Kürbisse waren zu sehen, aber keine Grabsteine oder aufgestellte Monster. Auch sogenannte „Trick-or-Treaters“ waren nicht sonderlich viele zu sehen. Ich habe ein paar Kleinkinder in Dinosaurierkostümen gesehen, die herumgelaufen sind. Aber sonst nichts besonderes. Wir hatten am Samstag eine Halloweenparty at Shamrock (Ski Haus), wo sich alle verkleideten. Ich borgte mir von Bobby eine echte Lederhosen, die er mal in Österreich gekauft hatte, kaufte mir Muskeln und ging als „Arnold Schwarzenegger in seinen jungen Jahren“. Das Kostüm kam ziemlich gut an. ;).

















Am Samstag war bei uns am Campus wieder ein Football-Spiel. In der Halbzeit war ein kleiner Wettbewerb, wer mit dem schönsten Paradewagen auffahren kann. Das gesamte Ski Team nahm daran teil. Vor der Halbzeit trafen wir uns am Parkplatz zusammen, spielten Beer Pong und heizten unsere Stimmung an. In der Halbzeit dann, fuhren wir mit einem geschmückten Golf-Caddy samt Anhänger auf das Spielfeld und fuhren dort ein paar Mal im Kreis. Dabei brüllten wir „RMC, RMC, RMC“ oder „What kind of power? - Bear Power!“, usw. Es war herrlich, ich auf einer Parade auf einem Football-Feld, wie im Film. Wir trugen alle knackige Skianzüge.














Mit meinen Noten sieht es derweil auch ziemlich gut aus. Ich habe drei A und zwei B. Verglichen mit allen anderen Sportteams auf dem College hat das Ski Team mit Abstand die besten Noten in den Kursen. Bobby Beers, Athletic Director des College, ist mit uns sehr zufrieden. Meine Kurse für das Frühlingssemester stehen auch schon fest. Leider kann mir die Informatik Fakultät auf Grund ihrer Größe keine interessanten Kurse anbieten. Deshalb habe ich beschlossen Kurse zu nehmen, die meinen Social and Communication Skills verbessern.
Meine Kurse werden sein:

- Introduction in Theatre

- Princliples of Management

- Public Speaking

- Small Group Communication

- Design I


Schöne Grüße an zu Hause. Bei uns ist noch immer kein Schnee gefallen. Heute war es so warm, dass ich mit kurzer Hose und T-shirt herumlaufen konnte. Das Wetter für diese Zeit ist in Billings ziemlich ungwöhnlich, da es bereits schon vor einem Monant zu schneien beginnen hätte sollen.

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