Montag, 21. Februar 2011

Ski Rennen in Missoula, MT

Vorletztes Wochenende fand ein USSA Qualifier Ski Racing in Missoula statt. Das letzte Ski Rennen wo ich teilnehmen konnte. Nach meinen desaströsen Disqualifikationen in Red Lodge war ich umso mehr entschlossen hier ein gutes Rennen hinzulegen. Bis zu diesem Rennen nahm ich an jedem Training teil, auch bei bis zu minus 15 Graden. Dann war es soweit.


Am Donnerstag packte ich all meine Sachen, verstaute sie in den Ski Raum und machte meine Ski bevor ich in den Unterricht ging. Bei diesem Rennen stand nur Slalom auf dem Programm, drei Tage lang. Die Abreise war für Mittags geplant und meine letzte Unterrichtseinheit endete genau um 12. Also hatte ich keine Zeit zu verlieren. Nach dem Unterricht bin ich auf zum Ski Raum. Auf dem Weg war die Cafeteria, ich ging hinein, und griff alles Essbare was ich in meinen Rucksack packen konnte. Dann raus und direkt zum Ski Raum. Dort angekommen, waren die Anderen bereits am Verladen des Vans. Mehr als 20 Leute vom Ski Team fuhren nach Missoula, wir hatten also mehr als 40 paar Ski zu verladen. Nachdem wir alle Gepäckstücke auf dem Dach des Vans platziert hatten, stapelten wir die Ski darauf. Der Van wurde locker um mehr als einen Meter höher. In Österreich ein absoluter Verstoß gegen diversen Regelungen, in den USA, keine große Sache. Die Fahrt selbst dauerte bis zu 5 Stunden. Beim Hotel angekommen, entluden wir den Van und bezogen die Zimmer. Nach einer entspannten Runde im Whirlpool fuhren wir in ein Restaurant dinieren.


Am Freitag hatten wir unser erstes Slalom Rennen. Um 7:30 aufgestanden, danach eine Dusche und ab in den Van. Die ganze Veranstaltung fand im Ski Ressort Snowbowl statt. Ein wirklich nettes kleines Gebiet. Wir hatten ein schönes Wetter, die Sonne schien, was uns eine gschmeidige Rennstrecke versprach. In der Holzhütte zogen wir uns um. Ich warf mich in den gschmeidigen Ski Anzug. Danach hieß es die Rennstrecke zu inspizieren. Wo auf der Strecke sind Hindernisse, wie z.B. hairpins, delays, flushes. Visualisieren und merken. Dann war es soweit, zuerst fuhren die Mädels ab, danach die Burschen. Auf Grund meiner neuen Mitgliedschaft im USSA und meiner dadurch schlechten Punktezahl, startete ich als einer der Letzten. Der um 2 Köpfe kleinere Ski Rennfahrer vor mir war bereits abgefahren. Carsen schlug den Schnee von meiner Sohle ab und ich klinkte in meine Ski ein. Dann übergab ich ihm meine Jacke, bekam einen aufmunternden, alles-Glück-wünschenden Klaps auf den Hintern und ging zum Start. Die Fahrtlinie war besonderes um die Tore wieder tief im Schnee eingeschnitten. Nichtsdestotrotz konnte ich diesen Lauf erfolgreich beenden. Ich war zwar nicht der Schnellte, aber auch nicht der Langsamste. Dieser Lauf erlaubte mir auch am zweiten Lauf am Nachmittag teilzunehmen. Der zweite Lauf war viel besser, jedoch verpasste ich ein Delay (eine beabsichtigte Verzögerung der Kurven im Kurs). Ich vergaß auf dieses Hindernis und fuhr voll daran vorbei. Also bin ich stehen geblieben und mit den Ski zurück zum Delay gewandert, um den Lauf fortsetzen zu können. Und wieder konnte ich den zweiten Lauf erfolgreich beenden, trotz des kleinen Zwischenfalls. Für mich ein voller Erfolg, wenn ich daran zurückdenke, dass ich vor einem Monat nicht mal wusste, wie man Tore richtig umfährt, geschweige denn ich niemals an einem Ski Rennen teilgenommen habe. Schulterklopfen für mich. Auch meine Ski Team Kollegen erkannten diese Besonderheit und gratulierten mir für mein erstes erfolgreich-absolviertes Rennen. Dies wurde natürlich am Abend gebührend gefeiert. Mit Whirlpool, Bier und einem gemütlichen Dinner im „the Pizza Company“. Ausgezeichnete Pizzen. Danach gingen wir zu „Hooters“. „Hooters“, eigentlich ein ziemlich berühmtes Restaurant mit heißen Kellnerinnen im knappen Outfit. Jedoch erinnerte mich dieser Laden mehr an ein McDonalds mit Brüsten. Die Kellnerinnen waren auch nicht besonders klug, was mir auffiel, wenn ich mich mit ihnen unterhielt. Wenn man sie was Einfaches fragte, dann sprudelten sie ziemlich lange um den heißen Brei, bevor sie zum Punkt kamen. Was auch immer. Nach einer Weile sind einige vom Ski Team wieder zurück ins Hotel gefahren. Am Ende sind nur noch ich, Carsen, Bjorn, zwei Ski-Fahrer aus Missoula und 2 Mädels im „Hooters“ hängen geblieben. Unser Coach, Jerry, hat uns dort abgeholt und uns ins Hotel zurückgebracht. Jedoch haben wir das Aussteigen nur vorgetäuscht, so dass die Mädels ausgestiegen, wir Männer sind dann mit dem Coach weiter gefahren zur nächsten Bar. ;). Die Mädels müssen sich vielleicht geärgert haben. Ha ha ha. Wir hatten gemeinsam mit dem Coach eine lässige Zeit in verschiedenen Bars. Um 2 Uhr sind wir ins Hotel zurück gekommen. Ich bin in mein Zimmer gegangen, ganz leise, denn meine Zimmerkollegen waren bereits im Tiefschlaf. Plötzlich hörte ich Gelächter am Gang. Ich öffnete die Tür, und es waren die beiden Mädls von vorher und ein Ski Fahrer von Missoula, die mit an Gepäckswagerl herumfuhren. Nach kurzer Überlegung sind wir alle in den Whirlpool gegangen, der 24 Stunden am Tag geöffnet hatte. Erst um halb4 bin ich ins Bett gekommen.


Samstag:

Verschlafen aufgestanden um 7:30. Wecker nochmals nach vorne gestellt, um 15 Minuten mehr Schlaf zu ergattern. Um 7:45 aufgestanden. Frühstücken. Van verladen und ab zu den Bergen. Das Wetter war super schön. Mein erster Lauf, wunderschöner Start, wie üblich :P. Gschmeidige Kurven, dann, beim letzten Royal Flush, das ist eine Reihe von Toren, die auf einer Linie liegen, Tore super eng beisammen liegend, kam ich zum Fall. Meine Ski blieben jedoch an meinen Skischuhen eingeklinkt. Also bin ich auf und habe versucht zum verpassten Tor zu wandern. Jedoch dauerte es zu lange und der nächste Ski Rennfahrer war schon unterwegs und kam immer näher, also habe ich die Piste verlassen, um den anderen Ski Fahrer nicht zu behindern. Disqualifiziert. Macht aber nicht. Ich habe dafür den restlichen Tag auf den wunderschönen Pisten auf der anderen Seite des Berges verbracht... mit Carsen's Powder Ski. Diese Ski waren der Hammer. Ich ging an meine Grenzen. Abends ging ich es langsam an und verzichtete auf den Whirlpool. Ich hatte ziemlich wenig Schlaf letzte Nacht. Also versuchte ich ein Nickerchen zu halten. Abends fuhren wir dann zu einem echten, amerikanischen Restaurant, genannt „Famous Dave“. Ein sehr nett eingerichtetes BBQ Restaurant. Danach gingen einige in die dem Hotel gegenüberliegende Bar. Ich schaute nur kurz vorbei, denn ich war einfach zu müde. Zurück im Hotel habe ich mich schlafen gelegt. Später am Abend kamen Diem und ein ehemaliger Rocky Student zurück und weckten mich auf. Sie wollten Bjorn einen Streich spielen und brauchten mich dazu. Einer hatte einen Kübel voller Wasser und Diem einen Becher voller Kakaopulver. Meine Aufgabe wäre es gewesen, Bjorn aus dem Bett zu werfen, indem ich die Matratze hochheben würde. Nachdem ich das gemacht hätte, hätte Diem's Freund Bjorn mit Wasser übergossen und Diem das Kakaopulver hintennach. Ich verweigerte mich, da ich wusste, dass Björn sehr, sehr verärgert werden würde und er das für längere Zeit nicht vergessen würde. Wie Franzosen eben so sind. Noch dazu wohne ich mit ihm im selben Apartment. Also versuchten sie versuchten es dann zu zweit, hoben die Matratze hoch, Björn rollte aus dem Bett, er wurde sofort munter und stand auf. Der Streich war also in die Hose gegangen und Diem und sein Freund suchten ein anderes Opfer. Ich ging währenddessen zurück in mein Zimmer und legte mich wieder hin. Ja, werte Leser, ihr könnt es euch vielleicht schon denken. Die Beiden kamen in mein Zimmer. Ich konnte die sich öffnende Türe hören, was mir sofort ins Bewusstsein rief, was nun passieren wird. Ich stand auf, auf dem Bett, die Beiden kamen herein. Diem's Freund übergoss mich mit Wasser und Diem mit Kakaopulver. Die eine Hälfte des Bettes war komplett nass und braun vom Pulver, so auch ich. Mann, ich war ziemlich angepisst. Diem's Freund lief davon, aber ich konnte Diem noch rechtzeitig halten, bevor er das Zimmer verlassen konnte. Im Gefecht überlegte ich, was ich als würdigen Gegenschlag tun konnte. Alles ging so schnell. Ich blickte herum, während ich ihm im Schwitzkasten hatte und sah auf Augenhöhe zwei Dosen Bier stehen. Ich griff die schlechtere Biersorte von beiden und versuchte sie mit einer Hand zu öffnen, was sich nicht als Einfach herausstellte. Währenddessen konnte sich Diem lösen und rannte davon. Ich hinter ihm her, halbnackt im Boxershorts. Ich öffnete die Dose und übergoss Diem mit dem gesamten Inhalt. Bei dieser Aktion weckten wir einige Gäste auf und ich ging zurück in mein Zimmer. Ich entfernte vom Bett alle nass-braunen Bettlacken und Polster, die betroffen waren. Ein halbe Stunde später, nahm ich das Hauptlacken mit dem braunen Kakaofleck drauf und ging in Diem's Zimmer. Diem war zufällig im Zimmer und gerade beim Einschlafen, ich ging zu ihm ins Bett, hielt ihn ein wenig und schmierte das Lacken in sein Gesicht ein paar Minuten lang und gab ihn ein paar gesunde Watschn auf seinen Oberschenkel mit. ;) Dies war keine ernste Sache, wir lachten beide. Ein ziemlich witziger Streich und ich denke meine Gegenaktion war auch nicht von schlechten Eltern. Wir sind weiterhin beste Freunde und lachen drüber. Diese Nacht erinnerte mich jedoch zurück an die Zeit im Jugendblasorchester und auf meinen ersten Reisen, wo wir Zahnpasta ins Ohr und Nasenloch geschmiert bekommen haben (ich nicht wirklich, da ich mich rechtzeitig im Badezimmer verriegeln konnte). Vielleicht erinnert sich der ein oder andere Leser meines Blogs noch daran. Im Nachhinein etwas zum Lachen.


Sonntag.

Um 7:30 Uhr aufgestanden, gefrühstückt, Sachen gepackt und den Van verladen. Und wieder ging es ab zum Berg. Der letzte Tag der Slalom-Renn-Veranstaltung. Insgesamt war es eine Spaßveranstaltung. Also nichts Ernstes für das Rmc Ski Team, sondern eher als Training zu betrachten. Es war mehr eine Gefälligkeit, weil viele junge Rennfahrer (Teilnehmer ab 15 Jahre) teilnahmen und es für sie von Vorteil ist, wenn Rennfahrer mit einem sehr guten Punktestand im USSA-Verband mitfahren. Die Wertigkeit der gesamten Veranstaltung wird dadurch erhöht. Macht das Sinn? Die jungen Rennfahrer bekommen bessere Punkte oder ihre Leistung wird besser bewertet, wenn sie an einem Rennen teilnehmen, wo auch sehr gute Skifahrer mitmachen (Schweden, Bjorn,...). Wir taten dadurch also was Gutes für die nachkommenden Ski-Rennfahrer. Nicht ich, meine Punktezahl war noch auf dem schlechtesten Level von 999 Punkte. Je weniger Punkte, desto besser. Am letzten Tag haben sich also einige von unserem Ski Team verkleidet und sind das Slalom-Rennen kostümiert gefahren. Anton als Weihnachtsmann, Bjorn mit einem 70er-Jahre Skianzug und uralte überlange, über-schmale Ski. Chenman mit Boxershort und halbnackt. Olle mit 70er-Jahre Anzug. Ein Ski-Rennfahrer war komplett als Cowboy verkleidet. Einige Ganzkörper-Tierkostüme waren auch dabei. Ich bin im normalen Speedsuit-Outfit gefahren. Das erste Rennen am Vormittag habe ich gut absolviert. Im Vergleich vom ersten Renntag, konnte ich dieses Mal drei junge Ski-Rennfahrer zeitlich schlagen. Yeah. Bis zum zweiten Rennen am Nachmittag, bin ich auf die andere Seite des Berges wieder gefahren und war Freeskiing. Noch rechtzeitig, schaffte ich es zum zweiten Rennen, mehr als die Hälfte der Rennfahrer waren bereits abgefahren. Ich machte mich fertig. „Number 52 is in the gate. 10 Seconds, And GO!“. Ich legte einen guten Start hin. Ziemlich am Schluss der Rennstrecke, konnte ich jedoch die engen Kurven des Flushes (Tore geradlinig hintereinander) nicht packen. Ich rammte also das letzte Tor des Flushes, fiel und verlor ein Ski. Disqualifiziert. Danach fuhren wir zurück. Verluden die restlichen Taschen in den Van und starteten die Heimreise. 5 Stunden.






Insgesamt war es für mich ein sehr erfolgreiches Wochenende, da ich zumindest ein Rennen ganz absolvierte. Wenn ich zurückdenke an die Anfänge, wo ich nicht einmal gscheite, gschmeidige Kurven generell fahren konnte. Sondern nur im Pizza-style und ich noch dazu Angst vor den Toren hatte, um nicht ein Tor ins Gsicht geschlagen zu bekomme oder an anderen empfindlichen Teilen meines Körpers. Jungs wissen was ich meine. Meine Verbesserung im Ski-fahren generell, hat sich nach ein paar Wochen Training ums 1000-fache verbessert und beim GS und Slalom-Fahren sehe ich auch nicht mehr aus wie ein Blödi. Schulterklopfer meinerseits aus. Meine Ski-Renn Saison ist mit diesem Wochenende vorbei. Für die besten 6 männlichen und 5 weiblichen Skifahrer im Ski Team warten nun die Regionals (Ski Rennen auf regionaler Ebene) und danach die Nationals (auf nationaler Ebene). Da bin ich nicht mehr dabei. Ich werde aber weiterhin sooft wie möglich in Red Lodge fahren, mit anderen Freunden vom College, solange die Saison noch geht. Und hier in Billings verspricht es Schnee bis Mitte Juni. Bevor ich es noch vergesse. Als Ski Team war es ebenfalls ein sehr erfolgreiches Rennen. Fast alle Top 5 Plätze an den drei Tagen war mit Rocky Skifahrern belegt.

In nächster Zeit steht das Springbreak (Frühlingsferien) an und danach ein verlängertes Osterwochenende. Mal sehen wo es mich dann hin treibt. Ich hoffe ihr habt einen ungefähren Einglick bekommen, wie so ein Rennwochenende aussieht. Vielleicht werde ich hin und wieder in Österreich an kleinen Rennen in der Umgebung teilnehmen.

Beste Grüße aus den USA,

Peter

Montag, 7. Februar 2011

Ice Climbing

Letztes Wochenende am Samstag war ich mit dem Outdoor Recreation Team Eisklettern, oder wie im Englischen genannt Ice Climbing. Dabei klettern man an Eisformationen wie zum Beispiel gefrorenen Wasserfällen und Eiszapfen. Ausgerüstet ist man mit Steigeisen an den Füssen und Eispickel in beiden Händen. In aller Früh stand ich auf und packte meine Sachen. Thermounterwäsche, Handschuhe, Skihose, Skijacke, Schal, Skibrille, iPod. Um 7 Uhr kamen wir vor dem Outdoor Recreation Büro zusammen, verluden die Ausrüstungen in zwei Trucks verteilt, und fuhren los in Richtung Big Horn. Big Horn ist der Name des Berges, wo wir nach gefrorenen Wasserfällen Ausschau hielten, was nicht ganz stimmt, denn wir hatten einen erfahrenen Eiskletterer dabei, der genau wusste wo es lang geht. Es herrschte ziemliches Unwetter, der Wind blies stark und wirbelte den fallenden Schnee umso mehr wild durch die Gegend. Auf der Straße, die in Schlingelform den Berg hinaufführte, sind wir auf halber Strecke stecken geblieben und konnten nicht mehr weiter fahren. Die Steigung war zu stark für die Trucks. Also haben wir die Autos an gegebener Stelle „geparkt“ und sind den Rest des Weges gewandert. Der Weg führte uns über Stock und Stein, durch Hüfthoch-tiefen Schnee, an steilen Felswänden vorbei und einen steilen Schneehang hinauf. Wir gelangten in einem Tal mit zwei gefrorenen Wasserfällen. Während der erfahrene Kletterer die Route am Wasserfall vorstieg, bauten wir uns unter einem Strauch eine Art Lager auf. Über den Strauch ein Plane, die wie ein Dach wirkte, darunter schaufelten wir uns eine flache Ebene und deckten dies mit einer anderen Plane. Die Temperatur nahm stündlich ab, so kam es mir vor, ich vermute es hatte unter Minus 10 Grad Celsius. Dann war es endlich soweit. Zweit Routen waren fertig verlegt. Ich schnallte mir die Steigeisen um meine Schuhe und griff nach zwei gscheidn Eispickel. Eisklettern kann man mit dem Sportklettern vergleichen. Also wenn ich jetzt an die Kletterwand in Haag denke. Einer sichert, der Andere klettert. Der einzige Unterschied ist, dass das Eisklettern viel einfacher ist, weil man nicht nach farbigen Griffen suchen muss beziehungsweise durch diese eingeschränkt ist. Beim Eisklettern zählt einzig und alleine die Muskelkraft, die man brauch, um mit den Eispickel im gefrorenen Eis an beliebiger Stelle gut einzuschlagen sodass man einen guten Halt hat. Die Kälte ist der andere Unterschied zum Klettern im Sommer. Ich kletterte beim ersten Mal ohne Skibrille,was ich niemanden Empfehlen kann, da beim einschlagen mit dem Eispickel Eisstücke ins Gesicht oder speziell ins Auge fallen kann. Ich kletterte also. Zuerst mit dem Steigeisen des rechten Fußes in die Eiswand rammen. Dann mit dem Eispickel in der rechten Hand. Der selbe Vorganggeschieht mit der linken Seite. Überprüfen, ob die Eispickel sich gut im Eis verankert haben, ist dies der Fall, wird der restliche Körper mit reiner Muskelkraft in die Höhe gezogen, danach rammt man mit dein Steigeisen an den Füßen an höherer Position wieder in die Eiswand. Nach und nach klettert man so die Eiswand hinauf, vorbei an riesige Messerscharfe Eiszapfen. Je höher ich kletterte, desto größer wurde der Nervenkitzel. Es war großartig.

Ich teilte mir mit Luke die Kletterschuhe, da diese in unserer Größe nur beschränkt vorhanden waren. Nachdem ich fertig war, tauschen ich und Luke die Schuhe. Dies war jedes Mal eine horrende Prozedur, da der eisige Wind unaufhaltsam blies und meine verschwitzten Socken immer gleich gefroren waren, sobald sie kurz im Freien waren. Während wir warteten, deckten wir uns mit den Planen zu, um dem Schneesturm etwas zu entkommen. Wir wechselten uns alle ab, mit Sichern und Klettern. Insgesamt wurden 3 Routen aufgebaut und ich kletterte alle, dafür konnte ich meine Finger nicht mehr spüren. Als ich meine letzte Route kletterte, wurde der Schneesturm immer schlimmer und nach und nach wurde ich beim klettern mit kleinen Schneelawinen überrascht.

Am späten Nachmittag packte wir unsere Sachen und stampften durch den Schnee zurück zu den Autos. Ich muss sagen, das war die härteste Wanderung unter den härtesten Bedingungen, die ich je gemacht habe. Sogar verglichen mit den Marschen vom Bundesheer. Der Sturm wandelte sich zu einem Blizzard, man sank tiefer und tiefer ein im Schnee, was das Gehen durch den Schnee ziemlich verlangsamte. Einmal sank man ein bisschen ein und dann wieder bis zur Hüfte, was einige zum Fallen brachte. Vorbei an den Felswänden vorbei und die ganze Ausrüstung im Schlepptau. Die Fingerteiler meiner Handschuhe waren dermaßen gefroren, dass ich sie nicht einmal mit meinen Fingern bewegen konnte. Hartgefroren. Meine Gesichtsmuskel waren eingefroren, würde ich mal als Ursache heranziehen, da ich keine Gesichtsausdrücke machen konnte bzw. es mir schwer viel. Endlich. Bei den parkenden Autos angekommen. Rein und ab nach Hause. Was für ein Erlebnis. Eines der ersten Superdupererlebnissen im neuen Jahr 2011.






Am Sonntag letzter Woche war Superbowl, das größte und meistgesehne Football Spiel in den USA. In der Lounge im Student Union Building war eine Leinwand aufgebaut worden, worauf mit einem Beamer das Spiel projiziert wurde. Das Beste am Superbowl war definitiv die aufgebaute, mit reicher Auswahl an Süß- und Salzwaren bestückte Snackbar. Nach 10 Minuten Spielzeit und vollem Magen bin ich zurück zum Apartment gegangen.

Gestern hatte es wieder 20 Grad Celsius im Minus. Das Training in Red Lodge war ziemlich schwer auszuhalten bei diesen Temperaturen. Das Gesicht brannte, die Fingern trotz des Handschuhs wurden taub.

Kommendes Wochenende ist ein Ski Rennen in Missoula, MT. Das wird mein nächstes und letztes Rennen sein an dem ich teilnehmen werde. Ich werde versuchen dieses Wochenende etwas mehr auf Fotos festzuhalten. Wünscht mir Glück.

Schöne Grüße aus den USA

Peter Frech

Erstes Ski Rennen in Red Lodge


Es ist Abend, ein paar meiner Mitbewohner stehen vorm Spiegel und unterhalten sich, ich gönne mir ein kühles Bier, natürlich im Coozie. Coozie, eines der größten Entdeckungen, die ich hier in den USA bis jetzt gemacht habe. Eine Innovation wie ich es seit Jahren nicht mehr erlebt habe, ein Geniestreich der Ingenieurskunst. Anfangs etwas skeptisch und ein bisschen schüchtern im Umgang mit Coozies, nach einer Weile jedoch voll integriert in meinem Studenten Dasein. Ein kleines, handliches Behälter für Getränkedosen, das den Inhalt der Dose kalt lässt und verhindert dass der Inhalt sich nicht durch direkten Kontakt mit der Hand aufwärmen lässt. Umgedreht kann man auch sagen, dass ein Coozie das frieren der Hand beim umklammern des eisgekühlten Getränkes verhindert. Ein Coozie hält das Getränk kühl und die Hand warm. Ich stoße mit meinem Bier zu meinen Mitbewohnern. Aus dem Nichts heraus fragte mich Dave: „Hey Freshi, bist du betrunken?“ Ich antwortete scherzhaft: „Was! Ist es hier denn verboten sich ein Bier zu gönnen?“. Anton erwiderte: „Ähmm, ja, eigentlich ist es hier in Rimview verboten.“ Gelächter bricht aus.


Da ist mir wieder mal bewusst geworden, wie sehr die amerikanische Kultur sich von der Österreichischen unterscheidet. Alkohol ist ein großer Bestandteil der österreichischen Kultur, man bekommt es überall und man hat es überall, sei es eine kirchliche Festlichkeit, ein Zeltfest, Familientreffen oder jeglicher anderer, öffentlicher Anlass. Vor allem denke ich hier auf akademischer Ebene, wenn ich die Johannes Kepler Universität mit dem Rocky Mountain College vergleiche. Wir haben auf dem Campus jeden Donnerstag ein Mensafest, fast jeden Dienstag spezielle Veranstaltung wie beispielsweise eine Cocktailparty oder eine traditionelle Mostkost. In den umliegenden Studentenheimen sind an all den anderen Tagen unter der Woche zu meist Stockwerksfestln oder andere spezielle Festln im Angebot. Nicht zu vergessen all die Glühwein-Standln am Campus zur Weihnachtszeit. Des weiteren befinden sich auf dem Campus, und das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen, zwei Bars. All das ist hier auf dem Rocky Mountain College undenkbar und wird von meinen Studienkollegen hier in den USA auch mit einem etwas unglaubwürdigen Gesichtsausdruck aufgenommen, wenn ich von diesem „Ort“ erzähle. Natürlich hat dieser Umstand auch mit dem Mindestalter für Alkoholkonsum hier in den USA zu tun. Das Mindestalter für Alkoholkonsum in Österreich ist mit 16 Jahren festgelegt, wogegen in den USA das Alter mit 21 Jahren festgelegt ist. 5 Jahre Unterschied.


Vor zwei Wochen hatte ich mein erstes Ski Rennen in Red Lodge. Am Donnerstag verließen wir in aller Früh das College. In Red Lodge angekommen teilten wir uns auf. Die Mädls hatten ihr Quartier in der Holzhütte von Wolfi, unser Couch, und die Burschen teilten sich drei Zimmer im Hotel Lumpine. Am selben Tag trainierten wir Slalom. Im Hotel zurück angekommen schnappten wir, die Burschen, ein kühles Bier und entspannten im Whirlpool. Danach besuchten wir in einige ortsansässige Bars. Es war ein gemütlicher Abend. Am Freitag war es dann soweit. Der erste Wettbewerb in der Disziplin GS, Grand Slalom. Der Wettbewerb in GS dauert üblicherweise über den ganzen Tag. Angefangen ab 9.15 Uhr, wo die Gates auf der Rennstrecke bereits gesetzt sind und alle Teilnehmer die Strecke inspizieren können. Das heißt, man kann langsam die Piste runter fahren und sich die Strecke und ihre Begebenheiten anschauen. Man hat ein Zeitfenster von einer Stunde für dies. Dann geht das Rennen los, zuerst fahren alle weiblichen Teilnehmer, danach und nach einer halben Stunde Pause, fahren alle männlichen Teilnehmer. Das Ganze geschieht zweimal. Vormittags und Nachmittags. Die bessere Zeit wird dann für die Bewertung herangezogen. Wenn man sich im ersten Rennen disqualifiziert, dann ist man auch automatisch für das zweite Rennen am Nachmittag ausgeschieden. Die ganze Veranstaltung dauert von 9 Uhr bis 16 Uhr. Als Rennfahrer ist man zusammenfassend nur 50 Sekunden im Einsatz (auf der Rennpiste), abhängig wie schnell man die Piste runter saust. Die restliche Zeit verbringt man mit Warten. Die selbe Prozedur wurde auch am Samstag und Sonntag durchgeführt, wo die Disziplin Slalom an der Reihe war. Am Freitag stand das erste Mal bei der Startline, weit oben am Berg, im engen Skianzug. Ich war einer der letzten der an der Reihe war, weil meine Punkte als Rennfahrer ziemlich hoch waren (hoch = schlecht), da ich als Neumitglied der USSA noch keine Chance hatte irgendwelche Punkte zu sammeln konnte, die man nach absolviertem Rennen bekommt. Ich stand da also, es war eisig kalt und ich war einer der Letzten mit der Startnummer 94. Der Nachteil, wenn man als Letzter fährt, ist, dass all die anderen Teilnehmer entlang der Rennstrecke gravierende und tiefe Spuren in den Kurven hinterlassen. Das bedeutet es ist schwieriger die Kontrolle über die Ski zu behalten, wenn die Ski sich quasi in diesen Rillen einklinken und die Fahrspur dadurch vorgegeben wird. Des weiteren war die Piste sehr eisig. Ich bekam das „Go“, und legte einen fulminanten Start hin. Ich brauste davon, der Wind um die Ohren pfeifend. Vorbei am ersten Tor, dann das nächste Tor in einer Linkskurve liegend. Meinen Körper nach links verlagern. Mit dem linken Oberarm das Tor aus dem Weg drücken, um die Skiroute so nah am Tor wie nur möglich legen zu können. Dann eine scharfe Rechtskurve beim dritten Tor. Die Stelle ist etwas vereist und ich komme ein bisschen ins Rutschen, kann aber noch rechtzeitig das Gleichgewicht halten. Boom, Tor aus dem Weg drücken. Für das nächste Tor verlagere ich mich nach Links, Oberkörper gerade halten und mit dem Oberarm und Schulter das Tor wieder aus dem Weg drücken. Boom. Die Uhr läuft.Tick Tack, Tick Tack. Ich habe ein gutes Gefühl. Je mehr Tore ich passiere, desto steiler und vereister wird die Strecke und desto tiefer die Spuren um die Tore der anderen Skifahrer. Beim Umfahren des siebten Tores passiert es. Ich falle und rutsche am nachkommenden Tor vorbei. Meine Ski sind noch immer mit meinen Skischuhe verbunden. Ich hätte aufstehen können, zum verpassten Tor den Berg hinauf wandern und das Rennen weiterführen. Dies wäre nämlich erlaubt gewesen, was ich jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht wusste. Also bin ich zum Rand gefahren und habe die Rennstrecke verlassen. Disqualifiziert. Die Schweden legten einen ziemlich gutes Rennen hin und belegten die ersten drei Plätze. Am späten Nachmittag sind wir zum Hotel zurückgekehrt. Bier geschnappt und auf zum Whirlpool.


Am nächsten Tag stand ich schon mit dem falschen Fuß auf, denn ich fühlte mich gar nicht gut. Halsschmerzen und Verkühlung. Die Klimaanlage in unserem Zimmer blies die ganze Nacht über kalte Luft durch das Zimmer, obwohl die Anlage auf warm geschaltet war. Trotz alle dem stand heute das Slalom Rennen auf dem Plan. Die Rennstrecke war voller Pulverschnee, denn es hatte in der Nacht zuvor sehr viel geschneit. Keine gute Bedingung um scharfe Kurven zu fahren. Weiters herrschte ein ziemliches Unwetter, der Wind blies, die Rennstrecke war unter dem Pulverschnee sehr vereist und die Strecke der männlichen Teilnehmen führte über steile Kurven direkt neben den Wald. Bei einem Sturz wäre es also nicht unwahrscheinlich sich selbst um einen Baum zu wickeln. Ich wartete der nebenbei anliegenden Hütte und wartete bis zur letzten Minute bis meine Startnummer an der Reihe war. Es hatte bestimmt Minus 10 Grad Celsius und der Wind wirbelte den Schnee im Zickzack herum. Sogar die Lifte stoppten ein paar Mal für einige Minuten, wenn der Wind zu stark war und die Sessel zu arg schaukeln lies. Dann war es soweit. Ich wieder an der Startlinie, wartend auf das Go. GO! Ich legte wieder einen wunderschönen Start hin. Die Kurven waren enger, die Strecke mehr vereist als am Vortag. Ich schaffte es bis zum 8. Tor. Die stark vereiste Kurve beim 9. Tor machte es mir fast unmöglich ein Kurve hinzulegen. Ich rutsche über die Eisfläche und fiel. Dieses Mal verlor ich meine Ski und rutschte einige Meter bis ich zum Stillstand kam. Disqualifiziert. Da es sich hierbei um das Rennen am Vormittag handelte, war ich durch die Disqualifikation vom zweiten Rennen am Nachmittag befreit. Ich lies mich frühzeitig zum Hotel zurück fahren, trank etwas Hustensaft und legte mich schlafen.

Am Abend fühlte ich mich schon viel besser, aber immer noch etwas kränklich. In dieser Nacht gingen wir alle aus, denn viele Freunde aus dem College waren ebenfalls in Red Lodge, um mit uns zu feiern. Die Stammbar der Ski Teams, genannt „Snow Creek“, hatte ihre Pforten für immer verschlossen. Also mussten wir uns eine neue Stammbar suchen. Wir gingen in den Bull & Bear Saloon. Diese Bar war bis zum Rand gefüllt mit all den Teilnehmern des Ski Rennens. Wir waren einen Tag zuvor in dieser Bar, die ziemlich leer war. Aber heute, gefüllt mit motivierten jungen Leuten. Der Barbesitzer hatte diese Menschenmenge wohl nicht erwartet, denn normalerweise ist SnowCreek, die Stammbar für all Ski Rennfahrer. SnowCreek hatte jedoch geschlossen und wir mussten eine neue Stammbar suchen. Bull & Bear Saloon war ein Volltreffer. Ein Pincher of Beer für 5 Dollar. Beinahe jeder rannte mit einem Pincher (ungefähr die Größe zwischen einem Mass und einem Doppelmass) herum. Und wenn du mit einem leeren Becher unterwegs warst und du jemandem mit einem Pincher passiert, dann wurde dein Becher ohne zu fragen aufgefüllt. Es war ne Mordsstimmung und der Barbesitzer plus Frau hatten alle Hänge voll zu tun. Ich wette sie hatten in dieser Nacht ein größeres Geschäft gemacht als all die restlichen Tage im Jahr zusammengezählt. Der Besitzer der Bar erinnerte mich an Papa, da dieselbe Statur und Vollbart hatte wie Papa. Um 2 schloss die Bar und wir alle gingen nach Hause. Natürlich boten wir unseren Freunden, die extra nah Red Lodge gekommen sind, unser Hotel als Schlafplatz an. In unserem Zimmer schliefen 11 Leute. 3 Leute im ersten Bett. 2 Leute im zweiten Bett. 6 Leute am Boden verteilt. Es war ziemlich eng, Einer erbrach am Klo für eine Stunde, die Wände waren sehr dünn. Am nächsten Tag am Morgen, es war verdammt heiß im Zimmer. Soviel Körperwärme konzentriert in einem Raum.

Es war Sonntag, das 2. Slalom Rennen stand am Programm. Ich fühlte mich gar nicht gut und meine Halsschmerzen waren schlimmer geworden. Also bin ich mit Andrew zurück nach Billings gefahren. Mein erstes Rennen. Ein Desaster, was meine Disqualifikation angeht. Dennoch ein Erfolg für mich, wenn ich daran denke, dass noch nie zuvor ein Rennen gefahren bin und ich mich während des Trainings in Red Lodge die Lernkurve steil hinaufgefahren bin. Mein nächstes und letztes Rennen wird in Missoula sein.


Der Alltag ist eingekehrt. Seit den Weihnachtsferien habe ich bezüglich des Fotografierens ziemlich nachgelassen, da es seit Weihnachten auch nicht wirklich vieles zu erleben gab. Ich habe viel Zeit in meinen Bewerbungsschreiben investiert. 17 Bewerbungen an 17 U.S. Firmen. Jetzt heißt es abwarten. Eventuell kann mich Andrew's Vater in die Firma einer seiner vielen Geschäftskontakte reinbringen.

Das Wetter ist in den letzten 3 Tagen am absoluten Tiefpunkt angekommen mit unglaublichen 25 Grad Celsius im Minus. Unsere Haupttür zu unserer Apartment ist von innen vereist/gefroren. Ja, dicht ist hier im Apartment gar nichts. Wenn ich beim Fester sitze, dann kann ich es regelrecht spüren wie ein kalter Wind rein strömt. Unsere Klimaanlage läuft auf Hochtouren.









Übrigens, die Poster für das Ski Team sind schon seit Wochen fertig.