Letztes Wochenende am Samstag war ich mit dem Outdoor Recreation Team Eisklettern, oder wie im Englischen genannt Ice Climbing. Dabei klettern man an Eisformationen wie zum Beispiel gefrorenen Wasserfällen und Eiszapfen. Ausgerüstet ist man mit Steigeisen an den Füssen und Eispickel in beiden Händen. In aller Früh stand ich auf und packte meine Sachen. Thermounterwäsche, Handschuhe, Skihose, Skijacke, Schal, Skibrille, iPod. Um 7 Uhr kamen wir vor dem Outdoor Recreation Büro zusammen, verluden die Ausrüstungen in zwei Trucks verteilt, und fuhren los in Richtung Big Horn. Big Horn ist der Name des Berges, wo wir nach gefrorenen Wasserfällen Ausschau hielten, was nicht ganz stimmt, denn wir hatten einen erfahrenen Eiskletterer dabei, der genau wusste wo es lang geht. Es herrschte ziemliches Unwetter, der Wind blies stark und wirbelte den fallenden Schnee umso mehr wild durch die Gegend. Auf der Straße, die in Schlingelform den Berg hinaufführte, sind wir auf halber Strecke stecken geblieben und konnten nicht mehr weiter fahren. Die Steigung war zu stark für die Trucks. Also haben wir die Autos an gegebener Stelle „geparkt“ und sind den Rest des Weges gewandert. Der Weg führte uns über Stock und Stein, durch Hüfthoch-tiefen Schnee, an steilen Felswänden vorbei und einen steilen Schneehang hinauf. Wir gelangten in einem Tal mit zwei gefrorenen Wasserfällen. Während der erfahrene Kletterer die Route am Wasserfall vorstieg, bauten wir uns unter einem Strauch eine Art Lager auf. Über den Strauch ein Plane, die wie ein Dach wirkte, darunter schaufelten wir uns eine flache Ebene und deckten dies mit einer anderen Plane. Die Temperatur nahm stündlich ab, so kam es mir vor, ich vermute es hatte unter Minus 10 Grad Celsius. Dann war es endlich soweit. Zweit Routen waren fertig verlegt. Ich schnallte mir die Steigeisen um meine Schuhe und griff nach zwei gscheidn Eispickel. Eisklettern kann man mit dem Sportklettern vergleichen. Also wenn ich jetzt an die Kletterwand in Haag denke. Einer sichert, der Andere klettert. Der einzige Unterschied ist, dass das Eisklettern viel einfacher ist, weil man nicht nach farbigen Griffen suchen muss beziehungsweise durch diese eingeschränkt ist. Beim Eisklettern zählt einzig und alleine die Muskelkraft, die man brauch, um mit den Eispickel im gefrorenen Eis an beliebiger Stelle gut einzuschlagen sodass man einen guten Halt hat. Die Kälte ist der andere Unterschied zum Klettern im Sommer. Ich kletterte beim ersten Mal ohne Skibrille,was ich niemanden Empfehlen kann, da beim einschlagen mit dem Eispickel Eisstücke ins Gesicht oder speziell ins Auge fallen kann. Ich kletterte also. Zuerst mit dem Steigeisen des rechten Fußes in die Eiswand rammen. Dann mit dem Eispickel in der rechten Hand. Der selbe Vorganggeschieht mit der linken Seite. Überprüfen, ob die Eispickel sich gut im Eis verankert haben, ist dies der Fall, wird der restliche Körper mit reiner Muskelkraft in die Höhe gezogen, danach rammt man mit dein Steigeisen an den Füßen an höherer Position wieder in die Eiswand. Nach und nach klettert man so die Eiswand hinauf, vorbei an riesige Messerscharfe Eiszapfen. Je höher ich kletterte, desto größer wurde der Nervenkitzel. Es war großartig.
Ich teilte mir mit Luke die Kletterschuhe, da diese in unserer Größe nur beschränkt vorhanden waren. Nachdem ich fertig war, tauschen ich und Luke die Schuhe. Dies war jedes Mal eine horrende Prozedur, da der eisige Wind unaufhaltsam blies und meine verschwitzten Socken immer gleich gefroren waren, sobald sie kurz im Freien waren. Während wir warteten, deckten wir uns mit den Planen zu, um dem Schneesturm etwas zu entkommen. Wir wechselten uns alle ab, mit Sichern und Klettern. Insgesamt wurden 3 Routen aufgebaut und ich kletterte alle, dafür konnte ich meine Finger nicht mehr spüren. Als ich meine letzte Route kletterte, wurde der Schneesturm immer schlimmer und nach und nach wurde ich beim klettern mit kleinen Schneelawinen überrascht.
Am späten Nachmittag packte wir unsere Sachen und stampften durch den Schnee zurück zu den Autos. Ich muss sagen, das war die härteste Wanderung unter den härtesten Bedingungen, die ich je gemacht habe. Sogar verglichen mit den Marschen vom Bundesheer. Der Sturm wandelte sich zu einem Blizzard, man sank tiefer und tiefer ein im Schnee, was das Gehen durch den Schnee ziemlich verlangsamte. Einmal sank man ein bisschen ein und dann wieder bis zur Hüfte, was einige zum Fallen brachte. Vorbei an den Felswänden vorbei und die ganze Ausrüstung im Schlepptau. Die Fingerteiler meiner Handschuhe waren dermaßen gefroren, dass ich sie nicht einmal mit meinen Fingern bewegen konnte. Hartgefroren. Meine Gesichtsmuskel waren eingefroren, würde ich mal als Ursache heranziehen, da ich keine Gesichtsausdrücke machen konnte bzw. es mir schwer viel. Endlich. Bei den parkenden Autos angekommen. Rein und ab nach Hause. Was für ein Erlebnis. Eines der ersten Superdupererlebnissen im neuen Jahr 2011.
Am Sonntag letzter Woche war Superbowl, das größte und meistgesehne Football Spiel in den USA. In der Lounge im Student Union Building war eine Leinwand aufgebaut worden, worauf mit einem Beamer das Spiel projiziert wurde. Das Beste am Superbowl war definitiv die aufgebaute, mit reicher Auswahl an Süß- und Salzwaren bestückte Snackbar. Nach 10 Minuten Spielzeit und vollem Magen bin ich zurück zum Apartment gegangen.
Gestern hatte es wieder 20 Grad Celsius im Minus. Das Training in Red Lodge war ziemlich schwer auszuhalten bei diesen Temperaturen. Das Gesicht brannte, die Fingern trotz des Handschuhs wurden taub.
Kommendes Wochenende ist ein Ski Rennen in Missoula, MT. Das wird mein nächstes und letztes Rennen sein an dem ich teilnehmen werde. Ich werde versuchen dieses Wochenende etwas mehr auf Fotos festzuhalten. Wünscht mir Glück.
Schöne Grüße aus den USA
Peter Frech
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