Sonntag, 22. August 2010

Orientierungswoche 2/2

Donnerstag:

Weiter geht es mit der Orientierungswoche. Heute stand die Busfahrt zum Camp auf dem Programm. Nachdem alle Erstsemestrigen und wir unser mit Namensschildern versehenes Gepäck in einem Transporter luden, ging es mit sieben typisch-amerikanischen Schulbusen auf ins Camp.
Diese altmodischen Schulbusse machen einen sehr robusten Eindruck, einfache Doppelsitze aus Leder, keine Gepäckablage, keine Griffe, keine Gurte, kleine Fenster zum Runter schieben, also minimalistische Ausstattung im Komfort und in der Sicherheit. Diesen Umstand vergaß ich sehr schnell während der 2-stündigen Fahrt zum Camp, denn für mich war die ganze Fahrt wie eine Art Sightseeing Tour durch Montana, die typisch-amerikanische Landschaft, die Rocky Mountains, Straßen, Häuser, einfach alles war interessant anzusehen und brachte mich zum Staunen. Im Vergleich dazu ließ dies die Amis kalt und schliefen der ganzen Fahrt über. Die zweite Hälfte der Strecke bestand großteils aus sehr groben Schotterstraßen, was gemeinsam mit der schlechten Dämpfung des Busses im Allgemeinen eine einzige Rüttel- und Schüttelpartie war. Der Bus war auch nicht sonderlich dicht, deshalb konnte auch der aufgewirbelte Staub der Straße in den Bus gelangen. Als wir im Camp ankamen, war beinahe alles im Bus mit einer leichten Staubschicht bedeckt.

Das Camp befand sich mitten in den Rocky Mountains, umgeben vom dichten Wald und prachtvollen Bergen, der perfekte Lebensraum für Grizzly Bären. Im Camp selbst gab es Holzhütten, in denen wir zugeteilt wurden. Neben den Holzhütten gab es einige Freizeitanlagen wie zum Beispiel vier Basketballfelder im Freien, einen Beachvolleyballplatz, eine große Wiese für Fußball oder Football, einer kleinen Minigolfanlage und zahlreiche Spielplätze mit Schaukel, Rutschen, das volle Programm eben. Ich tobte mich natürlich die meiste Zeit beim Volleyball mit bis zu 14 Spielern auf einmal aus. Das Spiel war eher nebensächlich, Hauptsache Spaß und das Kennenlernen neuer Leute. Ich selbst hatte wiedermal das Glück mit zwei Gruppenleiter einer schmucken Holzhütte zugeteilt zu werden, während die meisten Freshmen in 20-Personen-Holzhütten untergebracht wurden. Das Camp schien übrigens ein christliches Camp gewesen zu sein, denn im Mitten des Camps stand eine alte Mission des neu entdeckten Amerika. Eigenartig erschien mir auch die einzelnen Stationen der Minigolfanlage. Denn für jede Station wurde eine Art biblisches Ereignis in Modellform nachgebaut, wie beispielsweise „Daniel in the Lion's Den“. Weiters befanden sich auch überall Schilder mit christlichen Sprüchen zitiert. Bestätigung für meine Annahme bekam ich dann, als sich Anton während einem Gruppenspiel wo angeschlagen hatte und laut Fluchte, „Fuck!“. Darauf hin wurde er mit verständnislosen Blicken gelöchert und der Gruppenleiter machte uns Aufmerksam, dass wir hier im Camp nicht fluchen sollten, weil es sich um ein christliches Camp handelt. Eines der Spielplätze wurde als Raucherplatz verwendet. :D

Das Tagesprogramm bestand hauptsächlich aus Spielen zur Gruppenbildung (man befand sich wieder in der selben Gruppe, wie die Gruppeneinteilung am Dienstag war) abwechselnd mit einer Art Unterricht, wo hauptsächlich über Zusammenhalt und andere gemeinschaftsbildende Sachen gesprochen wurde. Die meisten dieser Spiele dienten dazu, dass man spielend die Namen der Gruppenmitglieder lernt. Das Abendprogramm beinhaltete immer eine Art Show in der Mission und einem gemütlichen Lagerfeuer danach. Heute trat ein Comedian auf, der mit seinen lustigen Parodien von Musikern und Witzen, das Publikum zum Kochen brachte. Danach konnte man entweder an einer Nachtwanderung teilnehmen, oder es sich vor einem großen Lagerfeuer gemütlich machen. Ich nahm an der Nachtwanderung teil, was irgendwie in die Hose ging. Zum einen war es Stockdunkel und der Pfad im Wald war gatschig und nass. Nach einer Weile konnten wir nicht mehr weiter gehen, weil mitten im dichten Wald anscheinend ein Grizzly Bär lauerte. Also sind wir umgekehrt und einen anderen Weg gegangen. Der Höhepunkt der Wanderung war wohl auf dem Hügel, wovon man einen wunderschönen Blick zu den Sternen hatte. Ja. Grizzly Bären haben ihren natürlichen Lebensraum vor allem im Norden Amerikas und leben auch in den Rocky Mountains. Laut Erzählungen drang letztes Jahr sogar eines dieser bis zu 4m (stehend) großen, 700kg schweren Kreaturen ins Camp ein.

Ich fand dieses Camp großartig, weil es einem leicht gemacht wurde, andere neue Leute kennen zu lernen. An diesem Tag hab ich sicherlich bis zu 50 Studenten kennengelernt und leicht bis zu 50 mal die selben Fragen wie z.B. „Wie heißt du?“, „Woher kommst du?“, „Warum bist du zu den Rocky Mountains gekommen?“, „Wie gefällt es dir hier?“, usw..., beantworten. Obwohl bis jetzt alle Amis, mit denen ich geredet habe sehr freundlich sind und offen, muss ich zugegebenermaßen sagen, dass es für mich sehr anstrengend war, immer ein gleich freundliches Gesicht zu machen und bei meinen Antworten enthusiastisch zu bleiben. Die Amerikaner kommen auf einem direkt zu und beginnen ein Gespräch, einfach deshalb, weil sie neugierig sind und Europäer selten zu sehen kriegen. Der kulturelle Unterschied zwischen der USA und Europäer ist ja doch gravierend. Ab und zu war die ständige, redundante Fragerei echt nervend, aber ich versuchte immer freundlich zu sein.


Freitag

Das heutige Programm änderte sich nicht sonderlich vom gestrigen Tagesablauf. Es wurden weiterhin, verschiedenste Spiele gemacht, die die einzelnen Gruppen untereinander näher bringen sollten. Das Abendprogramm war heute echt ein Hammer. Sowas hab ich bei uns in Österreich noch nicht gesehen. Ein Hypnotiseur kam ins Camp und trat auf der Bühne in der Mission auf. Er hypnotisierte ca. 20 Studenten und ließ sie allerhand Dinge machen. Als Erstes ließ er die Studenten glauben, dass sie sich in einer kalten Umgebung befinden, was dazuführte, dass die Studenten sehr, sehr eng, Betonung auf „eng“ zusammen kuschelten. Dann erzählte er eine Geschichte, die bei den hypnotisierten Studenten alle möglichen Emotionen ausbrechen ließ. Aus einem Gürtel machte er eine Schlange, wovor alle echt schiss hatten, einige verwandelte er in Hunde, die Kunststücke machten. Der Höhepunkt war wohl ganz am Schluss, wo er die Studenten glauben ließ, dass sie sich in der Talk Show von Jerry Springer befinden und fragte sie, warum sie in der Show sind. Da kamen echt lustige Kommentare von „Brandon betätigt beim Klo die Spülung nie“ über „Rob trägt immer eine hässliche Mütze, die echt peinlich ist“ bis hin zu „meine Freundin is a Schlampe, weil sie auf meinen Freund steht“. Dann drehte der Hypnotiseur ihre Geschlechter um, so dass die Burschen glaubten, sie seien weiblich, und die Mädels, sie seien männlich, und machte mit jeden ein kleines Interview. Was noch genial war als er die Studenten glauben ließ, dass er selbst ein nackter Mann sei. Und die angewiderten Gesichtsausdrücke der Burschen als er sich bückte, echt genial. Und die aufgegeilten Gesichter der Burschen und die gleichgültigen Gesichter der Mädels als er sie glauben ließ er sei eine heiße, nackte Frau. Danach wurde in der Mission Musik aufgelegt, wo ich den Amis meine europäischen Tanzkünste für House/Techno näher brachte (die House/Techno Kultur gibt es fast nur in Europa, für Amerikaner ist das ein Phänomen, denn hier hören sie ausschließlich Country, Rock, Pop oder Hip Hop, aber KEIN House oder Techno). Nach diesem Kulturaustausch setzte ich meine Conversation Tour rund um das Lagerfeuer fort. Und ich habe heute wieder unzählige interessante Persönlichkeiten kennengelernt, an die Namen kann ich mich leider nicht mehr Erinnern, des ist echt schlimm.


Samstag

Heute war der absolute Höhepunkt des Campingausfluges. Es gab drei Aktivitäten zur Auswahl: Wanderung zu einer Höhle mit Wandmalerei, eine 15 Meilen (ca. 24 km) Rafting Tour durch einen naheliegenden Fluß oder ein Pick-Nick. Ich machte die Rafting Tour. Die Fahrt dauerte sicherlich 5 Stunden unter brennender Sonne. Nach einem Gruppenfote am Fluß wurden „Water Guns“ verteilt. Dabei handelt es sich um Mega Wasserpistolen. Damit gab es anfangs zwischen den Schlauchbooten eine wilde Wasserschlacht, was voi vü Spaß machte. Nach einige Zeit chillten wir einfach nur dahin. Der Fluss war größtenteils sehr ruhig, man konnte hinein springen und neben dem Boot her schwimmen, aber auch wilde Wasserstellen gab es. Während der Tour kamen wir sogar an einem Waldbrand der gerade Ausbrach vorbei. Der Wald befand sich direkt neben den Fluss und man hatte ein gute Sicht auf das Feuer. Als ich fragte, wo denn die Feuerwehr bleibt, erklärten mir die Amis, dass es sich hierbei um einen kleinen Waldbrand handelt und es sich einfach nicht auszahlt dafür die Feuerwehr ausrücken zu lassen. Auf der Fahrt sah ich viele solcher ausgebrannten Wälder, was hier in der Gegend wohl normal ist. Nach der Rafting Tour sah ich wohl aus wie ein Krebs, denn ich hatte überall einen gscheitn Sonnenbrand (den hab ich jetzt noch). Mit den Schulbussen fuhren wir dann wieder direkt zurück zum College. Ich war froh wieder zu Hause zu sein und ging erstmals duschen. Am Abend wäre es in Billings im „Sunset Bowling Center“ mit dem Orientierungsprogramm noch weiter gegangen. Und zwar mit „Free Pizza and free bowling“. Da war ich aber nur kurz, denn ich hatte für diesen Abend mit Anton und anderen Leuten aus dem Ski Racing Team noch andere Pläne. Nämlich meine erste typisch-amerikanische Hausparty, was echt der Hammer war. Dort lernte ich einige Trinkspiele kennen, bei denen ich gleich meine österreichische Trinkfestigkeit unter Beweis stellen konnte. ;-) … und natürlich viele neue Leute.


Zusammenfassend muss ich sagen, dass dieses Camp wie ein Jungschar Lager bei uns zu Hause warf nur eben mit lauter Studenten. Heute (Sonntag), wäre es mit dem Orientierungsprogramm mit einem abendlichen BBQ und Live Musik noch weiter gegangen, was aber irgendwie an mir vorbeigegangen ist. Heute stand für mich eher Entspannung auf dem Programm. Die kommende Woche wird etwas anstrengend sein, weil ich neben meinen ersten Kursen auf diesem College noch meine kleine BakkArbeit fertig schreiben muss. Also. Schöne Grüße nach Österreich.

Best Regards,
Peter Frech

Donnerstag, 19. August 2010

Orientierungswoche 1/2

Dienstag:

Start der Orientierungswoche. Alle Erstsemestrigen (Freshmen), darunter auch wir, haben sich in der Turnhalle versammelt, genaugenommen in den Sitzreihen auf der Längsseite der Sporthalle. Davor war eine Art Bühne aufgebaut mit einer großen weißen Leinwand. Wir sitzen also da, mitten unter all den anderen Freshmen und ein Lehrer hat auf der Bühne mit einem Kopfmikrophon irgendwelche Testlaut gemacht, ich denke mal dass da auch ein paar Zungenbrecher dabei waren. Plötzlich, ich dachte mich haut es vom Sitz, macht der Lehrer eine Ansage, wie ich es nur aus Boxkämpfen kenne. „Heelllooooooo Freshmaaaaaaaaaaan, welcoooooooooooooooommmmmmm too theee Rockyyyyyyy Mountaaaaaiiiiiiiinnnnnnnn Cooooollllleeegggeeeeeee“. Des gaunze so in einer übertriebenen, melodischen Art. Da hat es mir wieder einen großen Grinser über mein ganzes Gesicht gezogen. Der Moderator hat dann einen kleinen emotionsbeladenen Vortrag über „Everybody has one individual name, one story and one reputation.“ und dass man um eine gute Geschichte zu haben, sich nicht ins Zimmer verkriechen soll, sondern alles mit machen und leben was auf dem Campus geschieht. Es war mehr oda weniger eine Art gratis Motivationsvortrag.

Dazu wurden mehrere kleine Sketche von Studenten aufgeführt. Am Schluss sang eine Studentin auf der Bühne ein Lied, wo alle mitsingen und die Bewegungen mit machen mussten.

Nach dieser Showeinlage gingen wir alle nach draußen und teilten uns in Gruppen auf. In der zugeteilten Gruppe selbst machten wir einige Kennenlernspiele, die sehr lustig waren und das Kennenlernen untereinander leichter macht. Davon könnte sich die Johannes Kepler Universität echt mal eine Scheibe abschneiden, da dort jeder sofort auf sich alleine gestellt ist und man keine Möglichkeit hat spielend andere Erstsemestrige, auch aus ganz anderen Studienfelder, kennen zu lernen. Doch es wird noch besser, diese Kennenlernphase geschieht nicht bloß an einem Tag, sondern geht über die ganze Woche. Am Donnerstag geht es nämlich bis Samstag auf ein Camp am Yellowstone River, wo alle Freshmen miteinander campieren, gemeinsame Aktivitäten wie Rafting, Climbing, Hiking und Spiele machen, was die Freshmen nur noch mehr zusammenwachsen lässt. An dieser Stelle möchte ich noch erwähnen, dass der Moderator, sogar mit einem Studenten als Beispiel, darauf hingewiesen, dass am Camp sogenannte „European Shorts“ nicht erwünscht sind. „European Shorts“ sind kurze Hosen die nicht über das Knie gehen, also bis zur Oberschenkelmitte. Ich persönlich werde meine „European Shorts“ trotzdem mitnehmen und mit stolz tragen. ;)

Kurz gesagt, das Gemeinschaftswesen auf diesem College wird hoch geschrieben und das Gemeinschaftsgefühl durch solche Programm sehr gefördert. Auf dem Campus hier gibt es (fast) niemanden, der nicht mit einem Original Rocky Mountain College – T-Shirt oder Pullover herum läuft, jeder scheint stolz darauf zu sein, ein „Rocky“ zu sein. Im Vergleich dazu, auf der JKU trägt fast keiner (also meiner Einschätzung nach) ein Kleidungsstück, das man mit der JKU in irgendeiner Weiße in Verbindung setzen könnte. Das Gemeinschaftsgefühl unter den Studenten wird so gut wie gar nicht gefördert, jede Studienrichtung von einander getrennt, jeder Student für sich selbst. Also, ich möchte mit dieser Aussage niemandem auf die Füße treten, aber das ist ganz alleine mein subjektiver Eindruck. Anyway.

Auf Grund der deftigen Esskultur hier (was aber durchaus lecker schmeckt) versuche ich während meines Aufenthaltes fit zu bleiben und mache deshalb viel Sport. Ich gehe regelmäßig ins „Rocky Mountain College Battlin' Bears Gym“ und mach meine Iron Pumps ;) . Auf der Nahrungsmittelseite esse ich fast nur Salat und Obst, wobei ich mir beim Salat nicht sicher bin, ob ich mir mit der Salatsauce nicht ein Eigentor schieße.

Meinen Plan in das College Football Team zu kommen konnte ich leider nicht umsetzen, weil das Training und die Aufnahmephase bereits vor meiner Ankunft begonnen hat und das Quereinsteigen nicht möglich ist. Im Nachhinein bin ich jedoch froh über diesen Umstand, weil ich fast nur Football-Spieler sehe, die Bandagen tragen, Armbinden, CrashedIce-Packerl um irgendeinen Körperteil gebunden haben oder sonst was gebrochen haben. Dasselbe Bild bei den weiblichen Fußball- und Volleyball-SpielerInnen!!! Die schenken sich nichts auf dem Sportfeld. Weiters habe ich versucht ins Basketball Team zu kommen, was ebenfalls nicht möglich war, weil das Team bereits vollständig besetzt ist. Vom Coach des Soccer Teams habe ich noch keine Antwort bekommen, was ich aber ebenfalls als eine Absage deute. In den USA werden Wettkämpfe ebenfalls hoch geschrieben. Aus diesem Grund kommen auch fast nur ausschließlich jene Leute in ein Sportteam, die bereits Erfolge in der Vergangenheit verzeichnen konnten. Weiters lassen sie auch aus diesem Grund sogar extra Studenten aus dem Ausland einfliegen, wie z.b. bei den Fußballspielern, die aus englischen Fußballclubs kommen, oder Rennskifahrer aus Schweden, wie z.B. der Anton der in der Weltrangliste des Skirennfahrens ziemlich weit an der Spitze ist.

Das Einzige was an Sportart noch bleibt, ist das Cross-Country, also Langstreckenläufe oder Kurzdistanzläufe und Golf. Ich bin heute mit dem (weibl) Cross-Country Team gelaufen und muss sagen, dass i mehr Kondi brauche. Die männl. Läufer sind alle ziemlich mager dünn und laufen wie Windhunde. Ob ich da an Wettbewerben teilnehmen werde, steht noch in den Sternen. Ich werde aber sicherlich weiterhin Laufen gehen, auch mit dem Cross-Country Team, an meiner Kondi arbeiten und man darf gespannt sein, was die Zukunft bringt.


Mittwoch:

Heute stand hauptsächlich das Essen mit dem Academic Advisor auf dem Programm, also das Essen mit dem akademischen Betreuer deiner Fachrichtung, was bei mit Mr. Smith aus der Informatikabteilung war. Dort traf ich auch das erste Mal auf andere Informatiker (jedoch nur Erstsemestrige).

Ich suchte also das Tech Gebäude, wo das Lunch mit dem Academic Advisor stattfinden sollte. Als ich das Gebäude fand, durch die Tür ging und das erste Klassenzimmer betrat, war ich sehr erfreut über die zahlreichen, hübschen Mädels, die alle wartend dasaßen. Wieder ein leichter Grinser im Gesicht ;). Doch leider stellte ich einen Augenblick später fest, dass ich mich im falschen Raum befand, dies war nämlich nicht der Raum „Tech 16“, sondern „Tech 15A“. :( Ein leichtes Schulterzucken und ich maschierte weiter in den richtigen Raum. Als ich den Raum betrat, sahen mich eine handvoll Informatiker an, die ….naja, wie soll ich sagen … die typische Darstellung von Informatikern in typisch-amerikanischen Serien und Filmen aller Ehre machten. Ich sagte: „Hey guys. I am Peter. I am from Austria“. Kurze peinliche Stille im Raum. Plötzlich sagte einer der Informatikstudenten zu mir: „Welcome to Nerd Land.“. Baff, diese Ansage kam so unerwartet, dass ich einfach nur baff war und nicht wusste, was ich darauf antworten sollte.

Als Mr. Smith die Klasse betrat, bekamen wir alle eine Lunchbox, woraus wir aßen, während uns Mr. Smith die Informatikabteilung etwas näher gebracht hat. Er war sehr lässig drauf, die Gemütlichkeit in Person, hat mit den anderen Informatikstudenten herum gescherzt und es war eine sehr lockere Atmosphäre. Nun ja, der erste Eindruck war nicht gerade gut, aber nach dieser Stunde sah ich alles ein bisschen lockerer und freue mich schon auf die nächsten 2 Semester. Ich bin mir sicher, dass sehr interessante Charaktere dabei sind und ich mich mit ihnen gut verstehen werde. So jetzt muss ich packen, morgen geht es aufs Camp.

Best Regards,

Peter Frech

Montag, 16. August 2010

Begrüßungsprotokoll

Die Amerikaner sind sehr hilfsbereit und lassen sich gerne auf ein Gespräch ein, wenn man sie anspricht. Jedoch ist es als Ausländer, gerade am Anfang und ohne englischer Muttersprache, verdammt schwer mit den Amis zu reden, weil man einfach nur dahinstammelt und sich selbst denkt, was die Amis wohl denken müssen, was einem zu schaffen macht. Anyway.

Im Gegensatz dazu ist es mit meinen Austauschkollegen um Welten einfacher zu reden, da wir alle im selben Boot sitzen und wir untereinander beim „langsamen“ Gespräch geduldig zu hören. Laura bessert uns aus, wenn wir grammatikalische Schlimmstfehler machen . Laura(Irland) beherrscht als Irin natürlich die englische Sprache von Haus aus, was für mich und Anton(Schweden) nicht zutrifft. Deshalb schweifen wir beim Gespräch über komplexe Themen immer wieder ab zu den simpelsten Dinge, über die ein Amerikaner nicht mal im Traum reden würde und eigentlich kein Mensch im Alltag drüber nachdenkt. Meistens reden wir über Wörter, Begriffe und die Unterschiede zwischen unseren Sprachen(Irisches Englisch, Ösi-Deutsch, Schwedisch und Amerikanisch). Ein Ami würde wohl den Kopf schütteln, wenn er uns bei unseren Gesprächsthemen hören könnte, was das Ganze wiederum um ein Hauseck spaßiger macht. :D Zum Beispiel diskutierten wir gestern beim Abendessen, welche Begrüßungslaute man gegenüber Amis ausstoßen sollte und wie man sich verhält bzw. was man erwidert, wenn einem ein Amerikaner beim Kreuzen des Weges eine Begrüßung entgegen wirft, OHNE DASS man komisch wirkt. Im Lehrbuch der guten Sitten lernt man zu meist nur gehobene Begrüßungsformeln, wie z.B. (mal auf uns Österreicher wieder spiegelnd) „Guten Abend“, „Guten Tag“, „Grüß Gott“, diese Formeln benutzt hier zu Lande(Österreich) niemand, wenn man nicht grade aus Deutschland kommt. Es sind die umgangssprachlichen Begriffe wie z.B. „Seas“, „Servus“, A:„Wos geht?“ B:„Guat“, „Hawe Dere“ die das tägliche Leben begleiten. Ich war bis zu diesem Gespräch unsicher, was ich sagen soll, wenn ich einen Amerikaner auf dem Weg kreuze. Welche Begrüßung ist angemessen? Was sage ich, wenn ich einem Student begegne, was sage ich zu einer Studentin? Gegenüber einem Studenten „Hey, dude!“ oder doch besser „Hey, man!“ Kann man das auch zu einer Frau sagen? Kann ich einer Studentin mit „Hey, beauty!“ begegnen oder ist das zu gewagt oder unüblich? Was wenn es eine gemischte Gruppe ist? Puh. Viele Amerikaner beginnen den sprachlichen-sich-auf-dem-Weg-kreuzenden Handshake mit „How is it going?“ oder „Hows going?“. Was sagt man drauf? Antwortet man und fragt mit einem „Good! How is it going?“ zurück? Geht sich die Antwort überhaupt noch aus bevor der Grüßer schon 5 Meter weiter gegangen ist? Es muss also eine kurz und knappe Antwort sein. Sind diese Fragen überhaupt als echte Fragen gemeint oder ist des einfach nur ein Ausdruck des Grußes und man muass nix sagen? Puh, da krieg ich echt Kopfweh. Noch dazu kommt, dass es einen Unterschied macht, ob man als Begrüßter sich im Raum befindet oder ob es eine kurze Straßenbegegnung ist.

Hier nun unser erarbeitetes, amerikanisch-umgangssprachliches Begrüßungsprotokoll:

Bei Straßenbegegnung als erster Grüßender:
  • männl. Entgegenkommender: „Hey, man!“, „What's up?“, „How is it going?“
  • weibl. Entgegenkommende: „Hi!“, „How are you?“
  • männl. Gruppe: „Hey, guys!“ (gilt auch für gemischte Gruppe)
  • weibl. Gruppe: „Hey, ladies!“, "Hey, girls!"
Bei Straßenbegegnung als Antwortender:
  • egal wie man begrüßt wird, man kann eine Beliebige von folgenden Antworten wählen: „Hey, man!“, „What's up?“, „Hey!“, „How is it going?“
  • bei Fragen muss man nicht mal antworten, da man bei einer Straßenbegegnung ohne hin nicht genug Zeit dazu hat, bevor der Andere wieder 5Meter weiter ist.
Autoritätsperson:
  • "Hello!"
Im Raum befindend: (z.B. in der Kantine oder im Fitness-Raum)
  • Siehe Straßenbegegnungen mit dem Unterschied, dass man bei einem „How is it going?“- oder „How are you?“-Gruß antwortet und dann die Frage zurückstellt.
  • als Antwort möglich: „Good“, „I'm fine.“
Ich garantiere nicht für die universelle Einsetzbarkeit dieses Protokolls, aber ich werde mich für die nächsten 10 Monate daran halten.

Gestern wollten Anton und Ich vom Campus aus ins Stadtzentrum (Downtown) gehen, um uns gmiatlich ein Bier zu genehmigen. Nach 50 Minuten Gehzeit, einigen Lokalen (die kein Bier anboten), immer dunkler werdender Straßen, immer häufiger, mit laut aufgedrehter Musik, vorbeifahrender Gangmitgliedern, mussten wir einsehen, dass daraus wohl nichts wird, und sind mit einem Pepsi in der Hand wieder zurück gegangen. Gangmitglieder gibt es im Downtown so wie es auch viele Obdachtlose gibt, wobei die Gangs sich vor allem durch ihre bis zum Anschlag aufgedrehte Musik im Auto erkennbar machen. Als bei uns ein solches Kaliver von einem Auto (Cadillac) vorbei fuhr, musste ich sofort ans PerchtenPub denken, wenn wir selbst in der selben Art und Weise durch Haag fahren.

In Billings bekommt man Bier nur in einzelnen Bars, an Tankstellen und in Einkaufszentren, nicht aber in Cafes, Lokalen, Pizzarias oder generell FastFood-Läden. Bier darf ausschließlich NUR in Bars oder zu Hause getrunken werden. Spirituosen bekommt man nur in eigene, verstaatlichten Liquid Stores. Im Vergleich dazu bekommt man in Österreich Bier oder Spirituosen in all den vorherigen, aufgelisteten Orten und dürfen auch dort getrunken werden. In Österreich ist Alkohol überall und zu jedem Anlass und in jedem Verein kein Tabu, anders als hier.

Ein Kulturschock beschreibt die Phase eines Menschen, der sich in einer fremden Kultur für lange Zeit aufhält. In der ersten Phase ist alles aufregend und super toll, man fühlt sich großartig und es gibt 1000 Sachen zu entdecken. Gefolgt wird dieses Hochgefühl von dem eigentlichen Kulturschock, bei dem man in ein tiefes Loch fällt, Heimweh hat und deprimiert ist. Dieser Schockzustand kann nach einigen Wochen in einer fremden Kultur eintreten. Da Sicherheit bei mir immer an erster Stelle steht, habe ich deshalb eine Österreich-Lade zusammengestellt, um diesen Kulturschock vorzubeugen. In dieser Lade befinden sich lauter Artikel, die mich an mein geliebtes zu Hause erinnern und mir beim Verzehr das Gefühl geben, zu Hause zu sein.

Die kommende Woche wird sehr aufregend, denn da kommen alle Freshmen (Erstsemestrige) auf dem College und es wird ein riesen Fest auf dem Campus geben. Von Donnerstag bis Samstag fahren alle Freshmen und wir drei Austauschstudenten auf ein Camp, wo weiter gefeiert wird und ein volles Programm an Aktivitäten wie z.B. Rafting, Hiking, usw. wartet.
Am Samstag Abend schmeißen einige schwedische Austauschstudenten, die ebenfalls wie Anton im SkiTeam des Colleges sind, eine riesen Hausparty. Des wird meine erste Studentenparty in den USA sein. Bin also schon sehr gespannt.

Also dann, schöne Grüße nach Hause.

Peter


Freitag, 13. August 2010

Auf amerikanischem Boden

Nach einem emotionalen Abschied ;) am Flughafen ging es gleich mit einem kleinen Flugzeug nach Amsterdam. Auf diesem 2-stündigen Flug wurde ich mit einem herrlichen Eiersandwitch überrascht, was einen guten Start meiner Reise in den USA versprach.
In Amsterdam war die Hölle los! Um zu den anderen Gates(wo die Anschlussflugzeuge anlegten und die Passagiere zusteigen konnten) zu gelangen, musste man durch eine Passkontrolle. Diese Kontrollen fanden in einer Reihe von Slots quer durch die ganze Halle statt und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass als ich dort ankam gerade ein riesen Menschenmenge (ein ganzes Fußballfeld voll) gleichzeitig auf die andere Seite der Slots gelangen wollten, was zu riesigen Warteschlangen führte. Als Österreicher konnte ich einen speziell, nur für Europäer erichteten Slot nehmen und mich sozusagen etwas vordrängeln :D Zum Glück konnte ich noch rechtzeitig mein Anschlussflugzeug nach Minneapolis erwischen.
Der Flug nach Minneapolis war sehr angenehm, was höchstwahrscheinlich darauf zurück zu führen war, weil ich das Glück hatte neben einem freien Platz zu sitzen. Somit konnte ich mit 2 Plätzen alle möglichen, komfortable Sitzstellungen einnehmen, die mir so einfielen. Zu essen gab es während des Fluges Nüße, Hühnchen mit Reis und Salat, a Buttersemmerl, eine öltriefende Pizzaschnitte und Eiscreme, dazwischen immer wieder was zu trinken (das amerikanische Coca Cola schmeckt wirklich anders als zu Hause). Die Zeit im Flugzeug habe ich mir mit Filme gucken und schlafen tot geschlagen.
12500km weiter und 9 Stunden später erreichten wir Minneapolis. Als ich nun das erste Mal amerikanischen Boden berührte, der trockene, staubige Wind mir durch die Haare wehte und mich in der Lobby eine riesige amerikanische Flagge und eine lange Warteschlange begrüßten, fühlte es sich an, wie ein historischer Moment. Beim Zoll musste ich nicht einmal meinen Koffer öffnen. Nach einem kurzen Blick des Zollbeamten auf den Scanbildschirm und der Frage "Are these Mozart balls?", antwortete ich mit einem leichten Grinser im Gesicht und bestem Enlisch "Exaktli". Ich durfte passieren.
Im Flugzeug Richtung Billings saß eine Frau aus New Jersey neben mir, die erzählte, dass sie über's Wochenende nach Billings fliegt, um ihren Bruder zu besuchen. Dort angekommen stellte sie mir auch prompt ihren Bruder vor und er gab mir gleich mal seine Telefonnummer, falls ich mal ein Problem habe oda irgendwas unternehmen möchte. Waren ziemlich nett.

Michael West, mein ISEP Koordinator, hat mich am Flughafen von Billings abgeholt. Er ist ziemlich lässig und wirkt mit seiner Surfer-Mähne und sportlicher Figur überhaupt nicht so, wie man sich einen typischen Amerikaner vorstellt. Gleichzeitig kam ein weiterer Austauschstudent namens Anton aus Schweden an. Zusammen fuhr uns Michael zum Campus, wo wir auch gleich einquartiert wurden. Ich hatte mit meinen 22 Jahren das Glück in einem Appartment im Rimview Hall einziehen zu können. Dort werden ausschließlich Studenten über 21 Jahren und Football-Spielern untergebracht.Ich wohne dort mit weiteren 3 U.S. Studenten. Jeder hat sein eigenes Zimmer, ein gemeinsames Wohnzimmer, 2 Toilettenräume, Dusche, Mikrowelle, Kühlschrank. Mein Schreibtisch steht direkt vorm Fenster, durch das ich eine tolle Aussicht auf davor parkende Autos habe sowie auf Leute die ständig ein- und ausgehen. Man kann sagen es ist eine Art Schaufenster. Im Vergleich dazu muss sich Anton mit seinen 20 Jahren ein Zimmer teilen. Darin befinden sich 2 Betten, daneben ein Waschbecken?!, 2 verdammt kleine Schreibtische. Sein Doppelzimmer ist nur etwas größer als mein eigenes Zimmer. Am selben Tag habe ich noch eine Austauschstudentin namens Laura aus Irland kennengelernt. Ich, Anton und Laura sind im Moment wohl die einzigen Austauschstudenten hier und haben uns bereits sehr gut angefreundet. Morgen werden hier in Billings mal Gegend rund um den Campus erkunden.

Das Wetter hier ist wie in Österreich, wobei hier das Wetter sehr schnell von "schön" auf "schiarch" umschlagen kann. Ich gehe mal davon aus, dass die Luft hier ziemlich trocken ist. Ich denke das zu wissen, weil meine Barthaare irgendwie viel borstiger geworden sind und sich durch meine Haut boren wollen.

Wir haben hier am Campus eine Art Kantine, wo man 3 Mal am Tag essen gehen kann und das jeden Tag, d.h. auch am Wochenende. Das Essen selbst schmeckt lecker, jedoch ist fast alles ziemlich fettig und deftig. Selbst die Backware (Nicht-Schwarz-Brot, Semmeln) schmeckt so, wie bei uns zu Hause ein Muffin. Auch werden hier (fast) nur Softdrinks angeboten von Cola über Sprite bis hin zu Gatorade-Getränken in allen Farben. Ich musste schon a zeitl suchen bis ich den Zapfhahn für das Wasser gefunden habe, dieser war ziemlich gut zwischen den Softdrinks versteckt und nicht einmal angeschrieben. Nichts desto trotz, ich denke das Wasser dort ist auch nicht viel gesünder, denn es schmeckt sehr nach Chlor. Ich versuche mich gesund zu ernähren und esse viel Gemüße und Obst.

Heute (Freitag) war ich im Fitniss-Kammerl hier, wobei es mehr einer Halle mit wahnsinns Gewichten gleich kommt. Die Hanteln dort gibt es ausschließlich von 100Pfund (~50kg) aufwärts bis 200 Pfund (~100kg), des sand mords Teile. Hab trotzdem brav mein WorkOut durchgeführt. Um 18:30 sind wir zum WallMart gefahren, einem amerikanischen Supermarkt, um etwas ein zu kaufen. Des is echt ein Wahnsinn da drin. Riesengroß. Im WallMart wird auf einer Fläche von 1000x1000 Meter (geschätzt) so ziemlich alles erdenkliche verkauft. Natürlich hat alles einen"unbeatable price"(unschlagbarer Preis) und natürlich ist alles "oversized". Dort habe ich beobachtet, wie ein kleines Kind, ging mir ungefähr bis zur Hüfte, mit ihren ganzen Armen eine (große) Chiptüte umklammerte und zu ihrer Mama brachte. War lustig anzusehen. Im WallMart waren auch ausschließlich oversized Menschen zu sehen, eine Handvoll davon sind drinnen sogar mit einer Art Kleinauto herumgefahren. War komisch anzusehen.

Es ist gerade 23:00 Uhr. Bin etwas müde und werde jetzt mal schlafen gehen. Also, Guten Morgen in Österreich.

Schöne Grüße aus Übersee
Peter

Samstag, 7. August 2010

Auf in den Westen... Yihhaa!

Schon seit Anfang meines Studiums an der Johannes Kepler Universität keimte in mir der Gedanke einfach mal ins Ausland zu gehen und Ausland zu erfahren, weg aus Österreich, weg aus Europa. Die von der Uni initiierte International Week gab mir Hinweise auf die Möglichkeit ein Auslandsjahr auf einer beliebigen ausländischen Universität zu absolvieren. Studenten und Erfahrungsberichte ließen meine Begeisterung für diese Sache nur noch größer werden. Einer Anmeldung für ein solches Jahr in den USA stand damals nur die gewaltige Bewerbungsprozedur im Wege. USA, the American Dream, das stand schon immer auf meiner Liste ;)


Nach einer Uni-internen Bewerbung, zuerst über das Internet, dann mit schriftlichen, dreimal überarbeitetem Motivationsschreiben und Lebenslauf in englischer und deutscher Sprache, sowie eines darauffolgenden, mündlichen Gespräches über das Weshalb und Warum, monatelangem Recherchieren nach möglichen Kanditaten an amerikanischen Universitäten, meinem Fachgebiet entsprechend, möglichst in sonnigen Staaten gelegen, Westküste oder Ostküste, Vor- und Nachteile abwägen, Erfahrungsberichte durchlesen, wühlend in deren Weblabyrinthe nach äquivalenten und passenden Lehrveranstaltungen, durchwälzen von Kurskatalogen und dem Erstellen einer Top10 dieser Unis, ging es endlich los mit der eigentlichen Bewerbungsprozedur für das Int'l Student Exchange Program und dem Ausfüllen eines irrenlangen Formulares plus das Erfüllen unzähliger Vorraussetzungen.
Einer wochenlanger, über Weihnachten dauernden Vorbereitungsphase für den in Wien stattfindenen, 5-stündigen TOEFL-Test, genaugenommen eine im überfüllten Raum stattfindende Umöglichkeit, um eine Bescheinigung der eigenen Englischfertigkeiten zu erhalten, die wiederum der ISEP Bewerbung beigelgt werden muss, genau so wie 2 von Professoren aus fachäquivalentem Gebiet, unterschriebenen Empfehlungsschreiben, die erst nach unzähligen Anfragen und Mailverkehr möglich waren, einem zusätzlichen English Proficiency Report von einer Englischprofessorin deiner Wahl. Nach Anerkennungs- und Anrechnungsformalitäten, abgesprochen und abgesegnet vom Kopf der Fakultät, von unterschiedlichen Stellen abgestempelt und unterschreiben, dem Beantragen des Visums, stundenlangem Ausfüllen von Antragsformularen im Internet dazu, bezahlen unzähliger Gebühren, einer weiteren Fahrt nach Wien :(, dem Aufstellen und Durchkauen eines Finanzplanes, Abschließen von Versicherungen, zusätzliche Impfungen, Beantragen von Förderungen und Stipendien, Sensibilisierungskurse, das Ganze gewürzt mit starken Emailverkehr und unzähligen Gesprächen mit Behörden, Beamten, Professoren und natürlich Leuten aus den USA, unterlegt mit Zeitdruck und Stress, was im Uni-Alltag eben so ist, zusammengefasst, nach kilometerlangen Formularne, stundenlangen Gesprächen, tonnenweisen Emails und viel Zeit, bekam ich am Ende eine Zusage für das renommierte Rocky Mountain College in Billings, MT, USA, worüber ich mich sehr freue.

Daten zu Billings:
  • ist die größte Stadt im US-Bundesstaat Montana
  • zählt über 100.000 Einwohner (Stand 2006)
  • wurde 1882 als Railsroad Stadt gegründet, benannt nach Frederick H. Billings, Präsident des Northern Pacific Railroad
  • ist das Tor zum Yellowstone National Park, zum Indianerreservat der Crow und zum Nationalfriedhof und Denkmal an die Schlacht am Little Bighorn
Daten zum Rocky Mountain College:
  • ist Montana's älteste und erste Institution für höhere Bildung und wurde 1878 gegründet
  • wird auch einfach nur "Rocky" oder "RMC" genannt
  • zählt zu den 10 besten Colleges bez. Qualität und Werte
  • bis zu 940 Studenten sind dort immatrikuliert

Nun denn, mein Flug (20h !!!) geht in ein paar Stunden von Wien nach Amsterdam (kennt ihr ja ;) ), dort einen kleinen Zwischenstopp ;) einlegen, dann gehts nach Minneapolis und von dort direkt nach Billings,MT. Ich bin schon echt gespannt auf Billings und die Leute dort (und freue mich schon sehr auf diese Erfahrung und erhoffe mir eine akademische sowie persönliche Weiterentwicklung;). Ab jetzt beginnt für mich ein neuer Lebensabschnitt.

Danke nochmals an alle, die mich während der Bewerbungsprozedur unterstützt haben. Viel Erfolg meinen Studienkollegen für die nächsten 2 Semester, man sieht sich dann im 7. Semester ;). A Pfiati ans Perchten Pub, Danke für eure zahlreiches erscheinen bam letzten Stammtisch, woar a richtige Gmiatlichkeit und lossts nix aubrenna.

Oiso, pfiat gott beinaund.
lg peter