
Weiter geht es mit der Orientierungswoche. Heute stand die Busfahrt zum Camp auf dem Programm. Nachdem alle Erstsemestrigen und wir unser mit Namensschildern versehenes Gepäck in einem Transporter luden, ging es mit sieben typisch-amerikanischen Schulbusen auf ins Camp.

Ich fand dieses Camp großartig, weil es einem leicht gemacht wurde, andere neue Leute kennen zu lernen. An diesem Tag hab ich sicherlich bis zu 50 Studenten kennengel
Freitag
Das heutige Programm änderte sich nicht sonderlich vom gestrigen Tagesablauf. Es wurden weiterhin, verschiedenste Spiele gemacht, die die einzelnen Gruppen untereinander näher bringen sollten. Das Abendprogramm war heute echt ein Hammer. Sowas hab ich bei uns in Österreich noch nicht gesehen. Ein Hypnotiseur kam ins Camp und trat auf der Bühne in der Mission auf. Er hypnotisierte ca. 20 Studenten und ließ sie allerhand Dinge machen. Als Erstes ließ er die Studenten glauben, dass sie sich in einer kalten Umgebung befinden, was dazuführte, dass die Studenten sehr, sehr eng, Betonung auf „eng“ zusammen kuschelten. Dann erzählte er eine Geschichte, die bei den hypnotisierten Studenten alle möglichen Emotionen ausbrechen ließ. Aus einem Gürtel machte er eine Schlange, wovor alle echt schiss hatten, einige verwandelte er in Hunde, die Kunststücke machten. Der Höhepunkt war wohl ganz am Schluss, wo er die Studenten glauben ließ, dass sie sich in der Talk Show von Jerry Springer befinden und fragte sie, warum sie in der Show sind. Da kamen echt lustige Kommentare von „Brandon betätigt beim Klo die Spülung nie“ über „Rob trägt immer eine hässliche Mütze, die echt peinlich ist“ bis hin zu „meine Freundin is a Schlampe, weil sie auf meinen Freund steht“. Dann drehte der Hypnotiseur ihre Geschlechter um, so dass die Burschen glaubten, sie seien weiblich, und die Mädels, sie seien männlich, und machte mit jeden ein kleines Interview. Was noch genial war als er die Studenten glauben ließ, dass er selbst ein nackter Mann sei. Und die angewiderten Gesichtsausdrücke der Burschen als er sich bückte, echt genial. Und die aufgegeilten Gesichter der Burschen und die gleichgültigen Gesichter der Mädels als er sie glauben ließ er sei eine heiße, nackte Frau. Danach wurde in der Mission Musik aufgelegt, wo ich den Amis meine europäischen Tanzkünste für House/Techno näher brachte (die House/Techno Kultur gibt es fast nur in Europa, für Amerikaner ist das ein Phänomen, denn hier hören sie ausschließlich Country, Rock, Pop oder Hip Hop, aber KEIN House oder Techno). Nach diesem Kulturaustausch setzte ich meine Conversation Tour rund um das Lagerfeuer fort. Und ich habe heute wieder unzählige interessante Persönlichkeiten kennengelernt, an die Namen kann ich mich leider nicht mehr Erinnern, des ist echt schlimm.
Samstag
Heute war der absolute Höhepunkt des Campingausfluges. Es gab drei Aktivitäten zur Auswahl: Wanderung zu einer Höhle mit Wandmalerei, eine 15 Meilen (ca. 24 km) Rafting Tour durch einen naheliegenden Fluß oder ein Pick-Nick. Ich machte die Rafting Tour. Die Fahrt dauerte sicherlich 5 Stunden unter brennender Sonne. Nach einem Gruppenfote am Fluß wurden „Water Guns“ verteilt. Dabei handelt es sich um Mega Wasserpistolen. Damit gab es anfangs zwischen den Schlauchbooten eine wilde Wasserschlacht, was voi vü Spaß machte. Nach einige Zeit chillten wir einfach nur dahin. Der Fluss war größtenteils sehr ruhig, man konnte hinein springen und neben dem Boot her schwimmen, aber auch wilde Wasserstellen gab es. Während der Tour kamen wir sogar an einem Waldbrand der gerade Ausbrach vorbei. Der Wald befand sich direkt neben den Fluss und man hatte ein gute Sicht auf das Feuer. Als ich fragte, wo denn die Feuerwehr bleibt, erklärten mir die Amis, dass es sich hierbei um einen kleinen Waldbrand handelt und es sich einfach nicht auszahlt dafür die Feuerwehr ausrücken zu lassen. Auf der Fahrt sah ich viele solcher ausgebrannten Wälder, was hier in der Gegend wohl normal ist. Nach der Rafting Tour sah ich wohl aus wie ein Krebs, denn ich hatte überall einen gscheitn Sonnenbrand (den hab ich jetzt noch). Mit den Schulbussen fuhren wir dann wieder direkt zurück zum College. Ich war froh wieder zu Hause zu sein und ging erstmals duschen. Am Abend wäre es in Billings im „Sunset Bowling Center“ mit dem Orientierungsprogramm noch weiter gegangen. Und zwar mit „Free Pizza and free bowling“. Da war ich aber nur kurz, denn ich hatte für diesen Abend mit Anton und anderen Leuten aus dem Ski Racing Team noch andere Pläne. Nämlich meine erste typisch-amerikanische Hausparty, was echt der Hammer war. Dort lernte ich einige Trinkspiele kennen, bei denen ich gleich meine österreichische Trinkfestigkeit unter Beweis stellen konnte. ;-) … und natürlich viele neue Leute.
Zusammenfassend muss ich sagen, dass dieses Camp wie ein Jungschar Lager bei uns zu Hause warf nur eben mit lauter Studenten. Heute (Sonntag), wäre es mit dem Orientierungsprogramm mit einem abendlichen BBQ und Live Musik noch weiter gegangen, was aber irgendwie an mir vorbeigegangen ist. Heute stand für mich eher Entspannung auf dem Programm. Die kommende Woche wird etwas anstrengend sein, weil ich neben meinen ersten Kursen auf diesem College noch meine kleine BakkArbeit fertig schreiben muss. Also. Schöne Grüße nach Österreich.
Best Regards,
Peter Frech