Freitag, 24. September 2010

Germania

Also diese Wochenende war der Hammer und die Geschehnisse voll von Zufällen gespickt.

Am Freitag fand in Cade's Haus wieder eine Party statt. Anfangs etwas lahm, aber doch a gmiatliche Runde zu neunt, spielten wir abwechselnd Beer Pong. Dies war recht unterhaltsam, neigte sich aber so gegen 10 Uhr dem Ende zu. Diesem Zustand der Party wurde ein Ende gesetzt als Diem kam und die geniale Idee hatte, einfach Leute per Auto auf unsere Party zu holen. Gesagt, getan. Wir schnappten uns also zwei Autos und fuhren direkt zu jenen Studentenheimen am Campus, in denen all die Freshmen and Sophmores wohnen. Alles ging sehr schnell. Am Parkplatz vor den Heimen angekommen, sprangen wir aus dem Auto und setzten unsere Aktion um, indem wir an beinahe jeder Tür klopften, die Hinweise auf weibliche Bewohner in Form von Namensschildern lieferte, und versuchten die Bewohner zu überreden auf unsere Party zu kommen. Immerhin war es Freitag Abend. A: „Wie kommen wir dorthin, keiner von uns hat ein Auto?“ - B: „Kein Problem, ihr könnt mit uns mitfahren, wir sind mit zwei Autos hier;)“. Es war herrlich. Wir lernten viele neue Leute kennen und konnten einige weibliche Gäste für unsere Party gewinnen. Zurück in Cade's Haus war die Party bereits voll im Gange, da in der Zwischenzeit einige andere Freunde eingetroffen sind, die per SMS noch eingeladen wurden. Wir hatten gute Musik und eine bomben Stimmung.

Zu den beiden Bilder hier weiter oben. Das ein ist ein Bild über das Football Feld zu den Bergen hier in Billings. Das zweite Bild zeigt den Unterschied der Dimension eines typisch europäischen Autos und einem typisch-amerikanischen Truck. Und glaubt mir, hier fährt fast jeder so einen Monster-Truck. Und der schnittige Fort-Mustang ist hier auf den Parking Lots auch nicht unbedingt eine Seltenheit.


Am Samstag hatte ich die Gelegenheit ein Symphonie Konzert im Alberta Bair Theater zu besuchen. Wiedermal kam es zufällig dazu, dass ich überhaupt von diesem Konzert erfahren habe, da ich ja eigentlich andere Pläne für diesen Abend hatte. Nämlich mit Dave, der seinen 21. Geburtstag hatte, und einigen anderen aus dem Ski Team in die Stadt fort zu gehen. Ich spielte einige Minuten hin und her und entschied mich dann spontan auf das Konzert zu gehen. Den Dresscode auf Leger gewechselt und 15 Minuten später wurde ich bereits von Ali abgeholt. Der Eintritt machte ungefähr 11 Dollar aus, was aber absolut sein Geld wert war, da das Konzert ein wirklich tolles Ereignis war. Der erste Violinist kam auf die Bühne und ergänzte das Orchester, blickte zu seinen Kollegen und stimmte das ganze Orchester mit einem Ton an. Das Orchester folgte, was wir ja bereits aus den Konzerten der Stadtkapelle oder des Jugendblasorchesters kennen. Was mir zum wiederholten Mal besonders aufgefallen war, aber in den USA wohl als patriotische Selbstverständlichkeit gilt, war das Spielen der Amerikanischen Nationalhymne am Anfang des Konzertes. Ebenso bei dem letzten Football Spiel am Campus als auch bei allen anderen sportlichen Ereignissen, auf denen ich bereits war, wurden die Spiele jedes Mal mit der Nationalhymne eingestimmt. Ich saß in der ersten Reihe ganz links (wirklich ganz, ganz links), aber dafür direkt vor einer riesigen Amerikanischen Flagge. Die Sicht auf die Bühne war miserabel, was ich damit Begründe, da mehr Rücken und Gesäße als freundliche Gesichter mir zugewandt waren. :p Das Besondere an diesem Konzert war die Tatsache, dass das Orchester sein 60 jähriges Bestehen mit diesem Eröffnungskonzert zelebrierte und die berühmte Solistin, Jennifer Frautschi, für zwei Stücke das Orchester beehrte. Für Musikinteressierte, bei den beiden Stücken handelte es sich um“Palladio Suite – Allegretto“ von Karl Jenkings und um Piotr Tchaikovsky's „Violin Concerto in D major, Op. 35 - Allegro moderato, Canzonetta: Andante und das Grand Finale: Allegro vivacissimo“. Frautschi stand vorne auf der Bühne neben der Dirigentin und gab wunderschöne Solis zum Besten. Ich bekam beim Zuhören eine Gänsehaut. Bereits nach dem ersten Stück wurde sie mit Standing Ovations gepriesen. Meine Begeisterung war so groß, dass ich neben lauten Klatschern auch noch gejubelt habe. Wie der Zufall so wollte, dürfte ich mich dabei in der Reihe hinter uns bemerkbar gemacht haben. In der Pause habe ich zu meinen Leuten gesprochen, wie toll ich das Konzert fand usw., als mich plötzlich ein älterer Herr aus der Reihe hinter uns fragte, woher ich denn komme. Ich antwortete „I am from Austria.“. Er blickte etwas erstaunt und sagte, dass sein Begleiter, der neben ihm stand, aus Deutschland komme. Ich war so was von Erstaunt und begann sogleich mit dem Deutschen, dessen Name Sebastian war, mich auf Deutsch zu unterhalten. Boah, ich kann euch sagen, dass das genau das war, was ich nach beinahe einem Monat in den USA brauchte. Nämlich mich mit einem Landsmann hier in den USA, weit weg von daheim, auf Deutsch zu unterhalten. Naja, sagen wir mal mit einem Landsmann aus zumindest sprachlicher Hinsicht/Ebene. Diese Begegnung an diesem Abend war so was von einer Überraschung. Lee, der ältere Herr, ist sozusagen der Gastvater hier in den USA für Sebastian, der sich hier für 6 Wochen aufhält, um eine Art Praktikum für sein Studienfach in Deutschland zu absolvieren. Ein Rechtswissenschaftler, übrigens.


Wo ein Deutscher, da auch eine ganzer Rudel von Deutschen ;). Übertrieben gesagt. Durch die kurze Unterhaltung mit Sebastian in der Pause des Konzertes konnte ich erfahren, dass deren (er und Lee) Pläne für den Sonntag ein Treffen mit zwei eingewanderte Pärchen aus Deutschland war. Das Treffen sollte in einer Brauerei stattfinden, dessen Besitzer übrigens ebenfalls Deutscher ist. Sebastian lud mich zu diesem Treffen ein und bevor ich und meine Leute im Konzertsaal zu den besseren Sitzen wechselten, tauschte ich noch schnell mit Sebastian die Handynummer aus.

Das Bild hier rechts zeigt übrigens den künstlich angelegten Teich in Lee's Garten. Lee war/ist ein Arzt und hat ein riesiges Anwesen. Wunderschön sein Grundstück und das Haus. Wir haben Lee nach dem Treffen nach Hause gebracht, weil er etwas müde war.

Ich hatte an diesem Abend wohl einen unwahrscheinlichen Wahrscheinlichkeitsdrive. In einer Kleinstadt, wie Billings, irgendwo im nirgendwo von Amerika, einen Deutschen zu treffen ist eher unwahrscheinlich. Am nächsten Tag, am Sonntag in der Früh, traf ich zufällig Christina, das Mäderl aus Deutschland beim Frühstück in der Cafeteria. Ich erzählte ihr von dieser unwahrscheinlichen Begegnung und dass ich eingeladen wurde, mit zur Brauerei zu fahren, um die anderen Deutschen kennen zu lernen. Christina hasste mich dafür, da sie viel zu tun hatte, aber unbedingt mit kommen wollte. Sie ist bereits seit 2 Jahren in Billings und hatte bis jetzt noch keinen anderen Deutschsprachigen getroffen, was wohl eine Bestätigung für diese Seltenheit ist. Ich telefonierte also mit Sebastian und es schien kein Problem zu sein, Christina und ihren Freund Andrew ebenfalls mit zur Brauerei zu nehmen. Um halb2 holte uns Lee mit Sebastian am Beifahrersitz ab und wir los in Richtung Red Lodge.


Die Brauerei selbst steht mitten in der Pampa, umgeben von Weiden und Bergen. Ein schöner idyllischer Anblick. Wir gingen in die Brauerei und ich fühlte mich wie in einem typischen Wirtshaus in Österreich. Die Einrichtung war in einer Art und Weise urig eingerichtet, wie ich es aus urigen Beisln bei uns zu Hause gewohnt war. Der Besitzer der Brauerei war zwar nicht anwesend, aber draußen saßen bereits 2 Paare älteren Jahres, ich schätze mal über 60, die beiden Damen kamen aus Bayern-München und sind in den USA immigriert. Einer der älteren Herren kam aus der Schweiz und der zweite ältere Herr ist zwar in den USA geboren, hat aber österreichische Wurzeln und war in einer Tracht gekleidet. Wir unterhielten uns herzhaft, natürlich auf Deutsch und ich konnte sogar meinen Dialekt raus hängen lassen, da die beiden Damen ja ebenfalls im Dialekt sprechen konnten. Sie erzählten ziemlich interessante Storys, wie sie in die USA gekommen sind und warum sie geblieben sind. Eine Dame war auf der Hochzeit ihrer Schwester in den USA und lernte einen Schweizer kennen. Liebe auf den ersten Blick. Und so weiter, sie blieben. Mir hat dieses Treffen sehr gefallen und ich denke auch Christina hatte gefallen daran, mal wieder mit Deutschen in ihrer Muttersprache zu sprechen. Übrigens, mir ist aufgefallen, während ich mich mit diesen Leuten auf Deutsch unterhielt, dass ich mir bereits jetzt schon (nach einem Monat) schwer tue Deutsch gerade aus mir heraus zu sprechen. Damit meine ich, dass mir immer wieder englische Begriffe in meine deutschen Sätzen rein rutschen, was wohl daran liegen könnte, weil ich bereits voll auf das englischsprachige Umfeld hier eingestellt bin und ich Umdenken muss, wenn ich Deutsch sprechen möchte. Des is irgendwie ein komisches Gefühl.


Nächste Woche haben wir eventuell die Möglichkeit die Hutterer zu treffen. Das sind Amish People die ihre Wurzeln aus Österreich (16 Jahrhundert herum) haben und vor mehr als 200 Jahren in die USA kamen. Dies Menschen sprechen ein 200 Jahre altes Österreichisch bzw. Deutsch im Dialekt. Das wäre für mich wie eine Zeitreise in ein Österreich mehr als 200 Jahre zurück. Denn nicht nur dass sie ihre Sprache bewahrt haben, auch ihre Lebensweise ist dieselbe wie vor 200 Jahren. Geplant war das Treffen dieses Wochenende, aber die Dame hat sich bis jetzt noch nicht gemeldet. Aber vielleicht kriege ich trotzdem im Laufe meines Aufenthaltes hier in den USA die Gelegenheit die Hutterer zu besuchen.

Mann, Leute. Diese Woche war sehr (zeit-)intensiv für mich. Ich hatte unglaublich viele Hausübungen auf und hatte zusätzlich am Donnerstag ein Exame. Es war ein gutes Gefühl, nach dem Exame. Ich ging Longboarden und war auf einer netten Geburtstagsfeier eingeladen. Es war nett. Für morgen (Freitag) steht eine große Hausparty in meinem Kalender notiert. Am Samstag werden fast alle vom Skiteam nach Red Lodge fahren zur Toga Party im Snow Creek(= eine Lokal oda so). Red Lodge ist ein kleines, verschlafenes Dorf am Fuße der Berge in Red Lodge und nicht besonders viel los außerhalb der Ski-Saison. Aber am Samstag, wenn über 30 Toga-tragende Ski-Fahrer kommen, werden auch alle anderen vom Dorf zu dieser Toga Party kommen. Laut Erzählungen spricht sich das herum, wenn die Leute vom RMC Ski Team auf der Party sind bzw. wir selbst die Party sind und dass des the craziest Party ever wird. I don't know. We will see. Und Ja, ich werde auch eine Toga (= http://kismetsevenseas.savvywebstrategy.com.s3.amazonaws.com/wp-content/uploads/2009/06/steve-toga-dance-2.jpg) tragen. Man darf gespannt sein. Ich werde auf jeden Fall alles auf meiner Kamera festhalten.

Also, beste Grüße nach Österreich

euer Peter

Sonntag, 12. September 2010

Women's Soccer

Olle's Geburtstag am Freitag war wieder mal ein Ereignis der Superlative. Wir kamen alle so um 7Uhr im Shamrock zusammen und spielten draußen im Garten ein bisschen Volleyball, aßen Maiskolben, grillten HotDogs und Burgers, spielten Beer Pong und hatten eine gute Zeit. Um 8:50 Uhr versammelten wir uns alle im Haus und warteten bis Olle um 9 Uhr nach Hause kam. Harald war mit Olle zuvor in einer Bar unterwegs. Das Geniale an der ganzen Sache war, dass Olle nichts von einer Party für ihn wusste. Überraschung! Um 9 Uhr waren alle still, Lichter wurden abgedreht, es war so leise, dass wir ihn draußen noch mit Harald reden hörten, er öffnete die Tür, kam herein und plötzlich, das Licht wurde aufgedreht, sowie die Lautstärke der Stereo Anlage und alle schrien „Happy Birthday!!!“. Eine tolle Atmosphäre.











Gestern (Samstag) sah ich mein erstes Football Spiel hier am Campus. Die Rocky Bears gegen die Montana Western. Ich habe zwar keine Ahnung von diesem Spiel, aber es war lustig anzusehen, wenn alle Spieler am Spielfeld zusammenstießen. Einige vom Militär waren da, die etwas Promotion betrieben und während des Spieles, mit einem Gewehr T-Shirts in die Menge schossen. Sobald ein Touch Down gemacht wurde, tanzten die Cheerleader auf, rannten wie Hühner in einer Reihe in die Mitte des Spielfeldes und machten Liegestütze. Insgesamt waren die Cheerleader (für mich als nicht Kenner des Spiels) eine einzige Lachnummer. Sie standen zum Publikum gerichtet und schrien dauernd „Go, Rocky, Go!“, hielten Tafeln hoch mit der Aufschrift „Make some noise!“ und versuchten während des Spieles das Publikum zu animieren, lauter zu jubeln die Rocky Bears mehr anzufeuern. Die Kunstfiguren der Cheerleader waren auch etwas komisch anzusehen und so wie ich das beurteilen kann, gingen die paar Cheerleader in der Menge komplett unter. Das Spiel bekam die ganze Aufmerksamkeit. Die Rockys haben bis jetzt jedes Spiel verloren, aber dieses Mal war es umgekehrt. Sie gewannen mit 33:31, was ein knappes Ende war und bis zum Schluss wirklich spannend.


Am selben Tag am Abend sah ich mir mit einigen Freshmen einen Drive-In Movie an. Dabei handelt es sich um ein typisch-amerikanisches Open Air Kino, wie man es vielleicht aus Filmen kennt, wo man mit dem Auto im Freien steht, vor einer riesigen Leinwand und sich den Film ansieht. D'Jean ist im Besitz eines riesigen Trucks (der Marke Dodge), was bei uns in Europa eher einem Monster-Truck gleichkommt. Mit diesem Truck fuhren wir zu diesem Open Air Kino und stellten uns verkehrt zur Leinwand, also mit dem Truck in verkehrter Richung zur Leinwand. Mit Schlafsäcken und Decken machten es wir uns der Ladefläche des Trucks gemütlich und lauschten über das Radio des Trucks den Ton des Filmes.







Es scheint wohl im Ski Team Tradition zu sein, bei jedem Women's Soccer Spiel zu cheerleaden, also die Fahne des RMC schwingen, trommeln, sich selbst per Bodypainting mit „Go BEARS“ bemalen und immer zu laut „Go bears“ grölen. Kurz um, einfach das Team anfeuern. Ich war bei dieser Aktion bis jetzt 2x dabei, was immer voi die Gaudi war. Solche Aktionen gehen immer hektisch her. Beispielsweise heute (Sonntag), ich stand so um 10 Uhr auf und bekam auch gleich einen Anruf von Carsen, ob ich bei dieser Aktion dabei bin, ich sagte ja, ging duschen und dann an meine Hausübungen. Um 11 Uhr ging ich zum Brunch. In der Cafeteria angekommen und kaum mit der Suppe angefangen, kam Ty hereinspatziert und sagte "Hey man, let's go to the Soccer Game. Carsen is waiting for us.". Die Suppe schnell ausgelöffelt und den Kuchen noch schnell runtergewürgt und schon ging es ab zum Parking Lot. Dort wartete bereits Carsen mit seinem Auto, wir stiegen ein und fuhren direkt zum Walmarkt, wo wir uns Bodypainting Farben kauften. Danach ging es zum Shamrock, wo wir noch schnell Swedish Pancakes (= Palatschinken in Österreich) aßen. Die nächste Zusammenkunft war dann in A.J.'s Wohnung, wo wir unsere Körper bemalten und gleich darauf in der zweiten Spielhälfte des Women's Soccer Spieles auf marschierten ... mit Gebrüll und Trommel. Die Rockys gewannen (natürlich dank unserer tatkräftigen Unterstützung) mit 1:0. Ein positiver Nebeneffekt von diesen Aktionen ist, dass wie uns als Ski Team bei den Soccer Ladies beliebt machen und sie dann zu unseren House Partys kommen *fetter Grinser*.


Weil grade in diesem Moment ein Kaninchen an meinem Fenster vorbei gehoppelt ist. Hier auf dem Campus tummeln sich viele Oachkatzerln und auch Kaninchen herum. Ist irgendiwe ein ungewohntes Bild den Campus mit diesen Tierchen zu teilen, was jedoch liab anzusehen ist.


Bis jetzt war das Wohnzimmer im Apartment ziemlich leer und nur mit m einem Longboard etwas gefüllt. Dies hat sich heute geändert, denn es sind meine beiden anderen Mitbewohner eingezogen. Die Beiden haben ca. 10 mal soviel mitgebracht wie ich. Das Wohnzimmer ist vollgeräumt mit

Zeugs, wie z.B. einem Flachbildfernseher, Ventilatoren, unzähligen Haushaltsgeräten und so weiter. Beide sind im Football-Team und scheinen ziemlich lässig zu sein. Mit denen verstand ich mich auf Anhieb und ich glaube, dass das Wohnen mit ihnen ziemlich leiwand wird. Meine Arnold Schwarzenegger Poster sind auch gut angekommen und hängen jetzt an ehrwürdigen Plätzen. Eines im Wohnzimmer und das Andere im Klo.

Das Programm für diese Woche sieht vor: Training mit dem Ski Team. Präsentation in "Parallel Processing" am Dienstag. Erstes Exam in "Computer Networking" am Donnerstag. Also viel zu tun.

Best Regards nach Österreich,
Peter Frech

Freitag, 10. September 2010

Campus

Letztes Wochenende war wieder mal der Hammer. Am Samstag bin ich mit einigen vom Ski Team und dem Coach selbst zu einem See gefahren. Die Fahrt ausgehend vom Campus dauerte ungefähr eine Stunde und führte uns durch die Prärie Montana's. Riesige Weiden und Wiesen, vereinzelte Bauernhöfe, in der Einöde grasende Büffel und Pferde und entlang der ewig-geraden Straße ein typisch-amerikanischer Horizont bestehend aus Hügeln und typisch-amerikanischen Gesteinsformationen. Der See selbst war irgendwo im Nirgendwo, aber umgeben von wunderschönen, typisch-amerikanisch aussehenden Hügeln und Weiden. Wenn ich darüber nachdenke, dann war es wohl eher eine große Wasserpfütze mitten in der Prärie. Eine nette Begegnung waren die grasenden Kühe, die uns herzlich begrüßten und die ich natürlich gleich wieder fotografieren musste. Als wir ankamen, waren natürlich auch schon andere Leute da, die bereits ihre Zelte aufgebaut hatten, aus deren Auto bereits Country Musik dröhnte und ihre Boote und Jet Skis bereits ins Wasser gelassen worden waren. Der Coach kam mit seinem Pickup und hatte auf der Ladefläche 2 kleine Jet Ski mit und im separaten Anhänger sein Motorboot hinterher ziehend. Das Wetter war perfekt, keine einzige Wolke am Himmel. Wir bauten die Campingstühle auf, griffen uns ein kühles Bier und entspannten uns unter strahlendem Sonnenschein. Abwechselnd fuhren wir mit dem Jet Ski (das andere Jet Ski war defekt) auf dem See herum. Ich war grottenschlecht und konnte mich nur schwerlich auf diesem Ding halten. Stehend ging mal gar nichts, dafür hatte ich einfach die Balance nicht, jedoch konnte ich nach einigen Anläufen auf den Knien herum düsen, was viel Spaß gemacht hat. Natürlich habe ich mir wieder an gescheiten Sonnenbrand geholt und bin auf ein mit Spitzen abstehenden Wirbelsäulenteil von irgendeinem Tier (siehe Foto) getreten, was höllisch weh getan hat. Aber keine Sorge, ich bin okay und wohl auf ;). Am späten Nachmittag machte der Coach dann einen kleinen Trip mit dem Motorboot. Da nicht alle auf das Boot passten und jemand auf die Sachen aufpassen musste, mussten die „Neuen“, das waren Ich und 2 Andere am Land bleiben. Wir hatten aber mit dem Jet Ski trotzdem unseren Spaß. Das Wetter änderte sich als die Anderen wieder zurück kamen ziemlich schnell zu einem Schlechtwetter. Wir packten also unsere Sachen und fuhren wieder zurück nach Billings. Auf dem Weg hielten wir auf einer, ja genau, typisch-amerikanischen Tankstelle mitten in der Einöde. War nett.
















Am selben Tag stand als Abendprogramm wieder eine Hausparty an, dieses Mal in Cade's Haus. Diese Party war der Hammer, denn ich brachte den Amis ein paar Prost-Sprüche bei und auch österreichisches Trinkgut. Ich fuhr aber dann mit Christina und ein paar anderen Leuten zu einer anderen Hausparty etwas weiter weg.






Ich bin jetzt schon seit einigen Wochen in den USA und habe mich auf dem Campus schon sehr gut eingelebt. Die Möbel in meinem Zimmer sind nach meinem Geschmack umgestellt, das Bett tiefer gelegt, mein Schreibtisch neben dem Fenster positioniert und ready-to-study und meine Arnold Schwarzenegger Poster aufgehängt. RMC-Sportshorts und Laufschuhe sind gekauft, sowie ein warmer RMC-Pullover. Weiters bin ich seit neuestem stolzer Besitzer eines Longboards. Anfangs noch etwas wackelig drauf, bin ich jetzt schon soweit, um lässig von meinem Apartment zum Morledge-Kimball Hall auf der anderen Seite des Campus zu cruisen (siehe Video). Ich spare mir damit geballte 10 Minuten Gehzeit! Mal abgesehen davon ist hier in Billings mein Longboard ein vorteilhaftes Fortbewegungsmittel und absolut berechtigt in seiner Existenz, da hier alle Häuser und Plätze einfach weiter auseinander liegen und ich schneller von Punkt A nach Punkt B gelangen kann. Die Straßen bzw. Gehsteige sind optimalst zum longboarden geeignet.











Das Bild hier rechts unten zeigt den Eingang der Rimview Hall. Die Rimview Hall ist ein großes Gebäude, worin sich mein Appartment befindet. Anders als bei der Anderson Hall oder Widenhouse, wo eine Art Rezeption auf einen wartet und eine Unterschrift verlangt, wenn man nachts hineinwill oder jemanden mitnehmen möchte, kann man hier in Rimview ein und aus, wie man will. Das Bild zur Linken zeigt den Innenhof des Rimview Gebäudes. Wunderschön anzusehen und bei sonnigen Tagen super geeignet, um mit Freunden gemütlich auf ner Bank zu sitzen.

Das Bild hier unten zeigt mich in meinem Zimmer.
















Letztens bin ich mit Bjorn abends auf einer bergarbgehenden (downhill) Straße (siehe Bild rechts) longboarden gewesen, was ich aber in Zukunft lieber lassen werde, da ich mich bei zu hoher Geschwindigkeit nicht darauf halten kann geschweige denn erst mal das Bremsen beherrschen muss.

Anfang dieser Woche begann das Training, auch "Practice" genannt, für das Ski Team. Dabei treffen wir uns jeden Tag unter der Woche, um zusammen zu trainieren. Montags, Mittwochs und Freitags steht Dry Running auf dem Plan, was soviel bedeutet wie ein paar Runden um den Campus zu laufen und danach Zirkeltraining. Dienstags und Donnerstags steht Gewichte heben im Fitness-Raum auf dem Plan. Jedes "Practice" dauert um die 2 Stunden und es werden vorallem die Oberschenkel trainiert, die ja beim Ski-fahren immens wichtig sind. Alles im Allen macht das Training mit dem Ski Team Spaß, man motiviert sich gegenseitig, lernt sich besser kennen und wächst zusammen.

Hier auf dem College bekommen die Studenten jede Menge Service geboten.Es gibt eine Bibliothek, wo man sich auch DVDs und Videos ausleihen kann, ein Cafe, eine Schwimmhalle, mehrere Sporthallen, mehrere Fitness-Räume, Fußball- sowie Footballfeld, Volleyballplatz, mehrere Gemeinschaftsräume mit Billiardtischen, Klavieren, Fernseher, Laundry Rooms, das sind Räume mit Waschmaschinen und Wäschetrockner,usw.

Ich war schon in einigen Bars hier in Billings. Am merkwürdigsten war das „Wild West“, dabei handelt es sich um ein beliebtes Tanzlokal dekoriert im Stil des Wilden Westens und natürlich mit einer Menge Country Musik. Der Dresscode in diesem Laden lautet: Cowboy Hut, - Stiefeln und Flanell Hemd. Ab und zu wird auch gute, alte House Musik aufgelegt, bei dem ich auf der Tanzfläche voll abgeh. Jedoch wird meiste Zeit wird Country gespielt.Aus meiner Sicht ist es sehr beeindruckend, was die Einwohner auf der Tanzfläche zu bieten haben. Schnelle, Spritzige Bewegungen, sich um den Arm drehende, durch Beine rutschende Mädels, Line Dance, wo sich alle auf der Tanzfläche in einer linienartigen Formation aufstellen und sich dem Line Dance hingeben. Ich kann kein Line Dance und bin auch zur Country Musik gehörenden Swing Dance nicht mächtig. Dies ist auch der Grund, warum ich gestern bei der Swing Dance Stunde in der Turnhalle war. Ein Student hier bietet wöchentlich Swing Dance Stunden an, wo man einfach hingehen kann und einem ein paar Swing Dance Bewegungen und Schritte beigebracht werden. Ohne Angeben zu wollen. Ich war dort gestern ein gefragter Tanzpartner! Dezent in komplett Schwarz gekleidet und dank meinen früheren Tanzstunden in Österreich, machte ich wohl den Eindruck als hätte ich den Rhytmus im Blut. Anyway. Ich lernte dort einige lässige Swing Dance Moves. Ich beherrsche jetzt die Fähigkeit die Tanzpartnerin in einer Art Salto rund um meinen Arm werfen/kreisen zu lassen. ;)

Schulisch gesehen bin ich gut unterwegs. Ich verstehe mich mit den Lehrern sehr gut und mache brav meine Hausübungen. Eine witzige Begebenheit war das Identifizieren des Problemes, aufzeigen von Alternativen, Lösungsvorschläge des ersten Case Studies in Marketing, was wir in einer Gruppe von 3 erarbeiten mussten. Ich machte mir einige Gedanken zu diesem Thema und machte einige Notizen über alle zu erarbeiteten Punkte. Keine große Sache. Als ich bei dem Treffen mit meinen beiden Gruppenkollegen war, wo ich mir dachte, dass wir das Ganze gscheit erarbeiten und darüber disskutieren, und ich meine Notizen herzeigte, waren Beide baff und sagten nur: "We are done! Dude, you already did all the work." Der Lehrer war auch ziemlich zufrieden. Also mit dem Standard geschriebener Texten hier, kann ich locker mithalten. Mit Spanisch sieht es derweil auch sehr gut aus und es macht mir auch Spaß eine zweite Fremdsprache zu lernen. Die Hausübungen in Parallel Processing sind dafür etwas aufwendiger und fordern mich sehr. Aber auch das ist schaffbar. Nächste Woche habe ich meinen ersten Test in Computer Networking. Wünscht mir Glück.

Das kommende Wochenende verspricht wieder ein buntes zu werden. Am Freitag, also heute, hat Olle, einer der schwedischen Ski-fahrer, seinen 25. Geburtstag, was wieder in einer Hausparty ausarten wird. Hab grad gehört, dass wir uns alle vor 8 Uhr im Shamrock (Spitzname des Hauses, wo einige Ski Mitglieder wohnen) treffen. Zwei oda Drei werden vorher mit Olle in eine Bar gehen und dann zwischen 8 und 9 Uhr zurück kommen. Überrauschung. Er weiß nichts von einer Party.

Am Samstag hat unser Football-Team ein Heimspiel hier auf dem Football-Feld am Campus, was sicher eine große Menschenmenge anziehen wird, nicht nur wegen den Cheerleader. Für mich wird das das erste Live Football-Spiel sein. Bin schon gespannt.


Best Regards,

Peter Frech

Donnerstag, 2. September 2010

Rocky Athlete

Ich bin jetzt ein ROCKY ATHLETE und offiziell Mitglied des ROCKY MOUNTAIN COLLEGE SKI RACING TEAMs mit der NUMMER 3. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. I bin ganz außer mir. Alle Unterschriften wurden getätigt. Heute war das Treffen mit Bobby Beers, Athletic Director of RMC. Anwesend waren alle Mitglieder des Basketball Teams, des Golf Teams und des Ski Racing Teams. Er gab uns eine Einführung in was es heißt ein Athlet und gleichzeitig ein Vollzeitstudent zu sein, wie wir uns als Repräsentanten des RMC zu benehmen hat und weitere Richtlinien. Ein echt geiles Gefühl ein Teil von etwas Großem zu sein, Teil von einer Gemeinschaft. Wie Bobby sagte: „Heute erinnere ich mich an niemanden mehr aus meiner Zeit auf dem College, abgesehen von meinen Kollegen im Football-Team. Man wächst in eine Gemeinschaft hinein, man hilft sich gegenseitig, man trainiert und wettstreitet gemeinsam, man durchlebt gemeinsam die Zeit auf dem College.“ Nächste Woche beginnen wir mit dem Training, genauer gesagt werden wir 2 mal die Woche Gewichte heben und 2 mal die Woche Laufen gehen. Hört sich für mich nach der perfekten Kombi an ;). Zwei absolute Leidenschaften von mir, vereint zu einem Ganzen. Am Freitag werde ich mit Christina (Mädl aus Deutschland) und anderen Leuten auf the Rims fahren. The Rims ist ein Platz in Billings von wo man einen wunderschönen Ausblick auf die gesamte Stadt hat. Am Samstag fahren wir (einige vom Ski Team) zu einem See, um Jet Ski und Wasserski zu fahren und um einfach eine gute Zeit zu haben. So sehen meine Pläne für kommendes Wochenende aus.

Beste Wünsche nach Haag,
Peter Frech

PS.: Ein Mikrofon für mein Skypophon ist bereits bestellt.

Mittwoch, 1. September 2010

Erste Schulwoche

Also der erste Schultag fing schon mal gut an, denn ich kam in mein Spanisch-Kurs ungefähr 20 Minuten zu spät, weil der Klassenraum für diesen Kurs von der Tech Hall in die Morledge-Kimball Hall verlegt wurde. Es kam mir gleich Spanisch vor als ich ganz alleine in der Klasse am verstaubten Dachboden des Tech Hall's saß und auf die anderen wartete. Zum Glück lief ich Taisha über den Weg, die ich in der Orientierungswoche kennengelernt habe. Sie erkundigte sich für mich in der Eaton Hall, wo mein Kurs hin verlegt wurde und begleitete mich anschließend bis in den Klassenraum hinein. A nettes Mädl. Der Kursleiter ist Michael West, der mich vom Flughafen abgeholt hat und auch mein Academic Advisor ist. Mit mir im Spanisch-Kurs, welcher jeden Tag stattfindet, sind 5 weitere Studenten, also hier handelt es sich um eine wirklich kleine Klasse. Meine drei Informatik-Kurse finden alle in der Tech Hall statt, in kleinen, mit Servern und Computer Sachen angehäuften Räumen, aber dafür mit gemütlichen Lederstühlen. In einem Klassenzimmer befindet sich sogar ein kleiner, durchsichtiger Kühlschrank mit Softdrinks. Einfach 50 Cents in die Dose werfen und eine schöne, kühle Erfrischung in Dosenform greifen, vor dem Unterricht, nach dem Unterricht oder einfach währenddessen. It really doesn't matter. Die Atmosphäre in diesen Kursen ist wirklich sehr gemütlich, ohne Druck, ohne Stress, mit Witzen gewürzt, auch ab und zu einfach mal über andere Sachen abseits von der Computerwelt reden und lachen. Die Informatik Fakultät ist eines der Kleinsten auf diesem College, dementsprechend klein sind auch die Klassen. Im Parallel Processing-Kurs unter der Leitung von Kim S. Smith sind insgesamt 6 Studenten. Kim versucht uns die Thematik des Parallel Processing mit anschaulichen Beispielen näher zu bringen, indem er beispielsweise Doller Scheine durch die Bänke gibt und diese parallel zählen oder Poker Karten sortieren lässt, was ich sehr schätze. Diese Thematik hab ich ebenfalls auf der JKU schon studiert, jedoch wird hier für mich das Programmieren von Parallelen Prozesse von höchster Interesse sein. Der Graphics-Kurs ist wohl mit den wenigsten Studenten belegt. Insgesamt 4 Studenten sind in diesem Kurs unter der Leitung von Andy Wildenberg. Andy ist mehr als 2 Meter groß, hat in Oxford studiert und versucht und schafft es auch die Thematik Computergrafik verständlich rüber zu bringen. Dieser Kurs ist am Interessantesten, da ich hier lässige Methoden und Möglichkeiten zur Darstellung von Grafiken plus aller möglichen Transformationen mit den einfachsten Algorithmen lerne. Hier kann ich sicher vieles an Wissen mitnehmen. Im Computer Networking-Kurs unter der Leitung von Aaron Benner sind etwa um die 8 Studenten, also ebenfalls eher klein Gehalten. Aaron arbeitete bei Apple einige Zeit lang und ist ziemlich lässig drauf. Den Inhalt über alle Layer und ihre Aufgaben des OSI-7-Schichten Modell hab ich zwar auf der JKU schon studiert, hier werden wohl die englischen Fachbegriffe eine Herausforderung. Es ist auch sehr interessant zu sehen auf welcher unterschiedlicher Weise hier uns diese Thematik näher gebracht wird im Vergleich zur JKU. Principle of Marketings ist eine etwas größer Klasse mit ungefähr 20 Studenten, davon viele aus dem Ski Racing Team,

Durch Anton habe ich schon so ziemlich alle aus dem Ski Racing Team des Colleges kennen gelernt. Da sind zwei Franzosen, einige Schweden und ein paar lässige Amerikaner dabei mit denen ich mich sehr gut verstehe. Die haben mich auch darauf Aufmerksam gemacht, dass ich locker, vor allem als skifahrender Österreicher, aus dem Land der Berge, mit Schnee im Blut in das Ski Racing Team kommen kann. Ich habe also beim Ski Coach angefragt und nun bin ich ebenfalls Mitglied des Ski Teams. Es ist eher unwahrscheinlich, dass ich an einem Rennen teilnehmen werde, da nur die 5 Besten der Männer und die 5 Besten der Frauen teilnehmen können. Da kommen also eher die Schweden und der Franzose ins Spiel, die in der Weltrangliste der besten Skifahrer gelistet sind und überhaupt nur aus diesem Grund auf dem College sind. Was mir an der ganzen Sache gefällt ist, dass ich nach Weihnachten mit dem Rest des Ski Team in Red Lodge Ski-fahren trainieren, was mir ja auch Spaß macht, und mich selbst als Ski Fahrer verbessern kann. Das einzige Rennen an dem auch ich teilnehmen werde, ist das Rennen in Red Lodge. Aber ich denke auch das kann ich meistern. Das Ski Team hat auf dem College einen sehr guten Ruf, nicht nur aus sportlicher Sicht, sondern auch auf Grund ihrer legendären Housepartys mit bis zu 100 Gästen. Am Dienstag war das erste Meeting aller Ski Team Mitglieder im Haus des Coaches. Wir fuhren also aufs Land raus, sicher eine Stunde von Billings entfernt. Jerry Wolf hat ein riesiges Anwesen ohne anliegenden Nachbarn und umgeben von großen Hügeln, kurz in einer typisch-amerikanischen Einöde. Bei dem Meeting handelte es sich eigentlich um ein BBQ, wir spielten Billiard, Tischtennis und am Wutzltisch Fußball, lernten in aller Gemütlichkeit seine ganze Familie kennen und hatten Spaß.

Am Freitag bin ich, einige vom Ski Team und andere Studenten nach Red Lodge gefahren. Red Lodge ist eine Stadt in Montana, ungefähr eine Stunde Fahrzeit von Billings entfernt und rühmt sich mit einer wunderschönen Natur samt großartigen Bergen. Dort befinden sich auch einige Ski Ressorts auf denen das Ski Racing Team dann nach Weihnachten (fast) täglich trainieren wird. Neben den Skipisten gibt es hier auch wunderschöne Campgrounds, umgeben von Wald und Bergen, durch woben von wilden Flüssen. Wir waren ca. 15 Leute dort, saßen beim Lagerfeuer und feierten bis in die Nacht hinein. Ich verbrachte die Nacht im Schlafsack unter freiem Himmel und es war Arsch kalt, kann ich euch sagen. Dafür war der Sonnenaufgang über den Bergen ein schöner Anblick, den die anderen verschliefen. Als alle munter wurden fuhren wir in ein Lokal in RedLodge und genossen dort ein typisch-amerikanisches Frühstück, mit Speck und Eiern.






























Am Samstag war dann das BBQ beim Herrn Prof. Kim S. Smith zu Hause im Garten, wo alle Informatiker eingeladen waren. Kim (ja, i bin per du mit ihm, so wie alle anderen Studenten auch) hat ein wirklich schönes Anwesen mit einem riesengroßen Garten. Von den älteren Studienkollegen waren gerade mal zwei da, ansonsten nur (ich schätze mal um die 10) Freshmen (alle um die 17 Jahre alt oder jünger(Hochbegabte). Ich war noch ziemlich k.o. vom Campingtrip, dachte mir aber, dass dies eine gute Gelegenheit wäre alle Informatiker-Kollegen kennen zu lernen, was aber wohl eher ein Schuss nach hinten war. Denn einige von den Studenten standen entweder hauptsächlich alleine in der Gegend herum, den Teller in der linken Hand, den Burger in der rechten Hand oder befanden sich in kleine Gruppierungen und spielten irgendwelche, für einen 22 jährigen, wirklich kindischen Spiele. Ich setzte mir zum Ziel mit allen Anwesenden eine kleine Konversation zu führen, was sehr schwer war, weil ich die Themen „Ich komme aus Österreich.“, „Ich bin auch ein Informatiker“ schon aufgebraucht hatte und ich mit denen nicht unbedingt über Sport, Fortgehen, also für mich alltägliche Themen reden konnte. Also zog ich einen Joker und versuchte mit dem altbekannten Computerspiel „Star Craft“ zu punkten, was wirklich gut zog. Jedoch waren die Gespräche ab „StarCraft II“ schon wieder vorbei. Ich spiele schon seit Jahren keine Computerspiele mehr, was keine gute Voraussetzung ist, um mit den anderen Informatik-Studenten auf einer Welle zu sein. Da ich, wenn ich schon mal in den USA bin, gerne mal eine echte typisch-amerikanische Convention sehen möchte, versuchte ich es auch mit diesem Thema. Eine Convention ist eine Art mehrtägiges Festival, wo z.B. bei einer StarWars Convention alle Fans, als Lieblingsfilmcharakter verkleidet oder unverkleidet, zusammenkommen und „StarWars“ hochpreisen (ich weiß nicht wirklich, was bei einer Convention gemacht wird). Aber ich lernte auch durchaus interessante Kollegen kennen. Einer z.B. war vor dem College bei der Army und auch im Irak im Einsatz. Was ich bei dem ganzen BBQ wirklich schätzte, war dass die Professoren wirklich versuchten eine familiäre Umgebung zu schaffen und auch eine gute Beziehung zu den Studenten aufzubauen. Das nimmt die Angst und erleichtert den Zugang zu den Professoren, mit denen man wirklich über alles reden und scherzen kann, natürlich in der du-Form.

Der 21gste Geburtstag ist hier in den USA ist eine große Sache. Möglicherweise der wichtigste Tag im Leben eines US-Bürgers. Endlich Erwachsen sein, legel Alkohol kaufen dürfen. Die Tradition besagt, dass am Tag vor dem Geburtstag eine Houseparty veranstaltet wird, wo alle Freunde und viele mehr eingeladen sind. Und wenn der Geburtstag auf ein Montag, Dienstag, Mittwoch oder Donnerstag fällt, spielt keine Rolle. Die Houseparty wird gemacht und für das Geburtstagskind gibt es kein Entkommen und wenn er dorthin gezerrt werden muss. Die Party selbst geht bis Mitternacht, ab Mitternacht wird das Treiben in die nächstbeste Bar verlagert, wo das Geburtstagskind zum ersten Mal mit seiner „richtigen“ ID-Card ein kühles Bier kaufen kann. Des weiteren bekommt das Geburtstagskind von allen Freunden und Gästen auch vom Barkeeper einen Shot (= hochprozentiger Alkohol, serviert im Schnapsglas) spendiert, die er trinken muss.

Das alles laut Erzählungen. Vorgestern (Montag) war Anton's 21ster Geburtstag. Die Houseparty gab es, bis kurz vor Mitternacht, aber Anton wollte, dann nicht mehr in die Stadt gehen, weil er einfach zu viele Hausübungen auf hatte. Wir hatten Verständnis und sind dann ohne ihn in das nächste Pub namens „Peppers“ gefahren. Als kurzen Einschub möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass Alkohol besonders das Bier hier in den USA um Ecken billiger ist, als bei uns in Österreich. Eine Flasche Bier in den Pubs kostet so um die 1,5 Dollar (= 1,2 Euro). Zufällig gab es im Peppers ein Schnäppchen, nämlich für 5 Dollar (= 3,9 Euro) All-You-Can-Drink an Bier bis 2 Uhr morgens. Wir trafen dort zufällig auf andere College Studenten und lernten neue interessante Amis kennen. Alles in Allem war es a gmiatlicher Abend, bis auf die Schlägerei in der ich fast geraten wäre. Ich hatte meine Kamera mit für ein paar Erinnerungsfotos von uns selbst. Ein angetrunkener Ami glaubte ich hätte ihn fotografiert und war ziemlich wütend deswegen. Ich versuche Schlägereien und jeglichen Konflikt zu vermeiden, da dies gerade als Ausländer schlimm enden kann. Mit den Cops hier möchte nichts zu tun haben. Im Endeffekt hat sich dieser Typ bei mir entschuldigt nachdem ein paar andere Amis mir zur Seite standen.

Am nächsten Tag (Dienstag) ging ich mit Anton und ein paar anderen Freunden Sushi essen. Ja, ich hatte rohen Fisch in meinem Mund. War nicht gerade eine Geschmacksexplosion und werde in Zukunft bei eher bei „Fried Chicken“ bleiben. Danach gingen wir in Downtown (Stadt) gemütlich noch ins Hooligan, eine der beliebtesten Bars in Downtown, und tranken gemütlich ein paar Bier.

Das Essen in der Kantine ist wirklich sehr eintönig und hängt mir schon langsam ausn Hals. Es gibt beinahe jeden Tag Fast Food, wie Chickenburger, Hamburger, Borito, Hot Dog, Pommes, Chinese Food. Die Salatbar ist im Vergleich zu den Tagen nach meiner Ankunft ziemlich geschrumpft, dass selbige mit der Obstbar. Nicht dass mir das Essen nicht schmecken würde, jedoch wird es einem schwer gemacht sich gesund zu ernähren.

Auf dem Orientierungs-Camp habe ich zufällig zwei Studenten kennengelernt mit denen ich Deutsch sprechen kann. Hier auf dem College gibt es keine Deutsch-Kurse, wie ich vor der Reise annahm. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass ich Christina und John über den Weg gelaufen bin. Christina ist in Deutschland aufgewachsen und studiert seit 2 Jahren auf der RMC. Sie ist mittlerweile in den USA immigriert und hat ihr Deutsch schon fast verlernt, was mir etwas Angst bereitet, da ja 2 Jahre nicht gerade lang ist und selbst fast ein Jahr hier sein werde. Ein weiterer, guter Grund einen Blog wie diesen hier zu betreiben, um den Kontakt zur eigenen Muttersprache nicht zu verlieren und die eigene Identität nicht zu vergessen. John kommt aus Idaho und hat vermutlich in der High School Deutsch gelernt und verbrachte bereits ein Auslandsjahr in der Schweiz. Zufälligerweise ist John ebenfalls ein Informatiker und ich habe mit ihm einen Kurs zusammen. Eine weitere sehr interessante Person ist Juan. Er kommt aus Kolumbien und ist in Miami, FL zu Hause. Seine Muttersprache ist Spanisch, was für mich als Spanisch Anfänger von Vorteil sein könnte. Er hat mir sogar angeboten, wie auch ein paar andere Studenten schon zuvor, die Zeit über Weihnachten bei seiner Familie in Florida zu verbringen. Interessant, interessant. Hab auch schon einige aus dem sonnigen Kalifornien kennengelernt, vielleicht geht da auch was ;)

Hier ist es gerade 22:30 Uhr. Das Wetter spielt in den letzten Tagen verrückt. Mal regnet es, dann plötzlich wieder Sonne. Ich muss jetzt noch Spanisch lernen, damit i morgen im Unterrecht net nur Spanisch versteh, sondern auch Spanisch reden kann. Eindeutig, Zweideutig.

Kommender Montag ist hier in den USA „Laborday“, was bedeutet, dass kein Unterricht stattfindet. Also ein verlängertes Wochenende. Ich habe noch keine Pläne, aber mal sehen was kommt.


Schöne Grüße aus Übersee
Peter Frech